Seit dem Jahr 2012 trifft das auch auf Möhringen zu. Foto: Alexandra Kratz

Der Bezirksbeirat unterstützt Jürgen Lohmanns Ideen und übernimmt die Druckkosten. Geplant sind ein Fairtrade-Einkaufsführer sowie ein Jugendstadtführer für Möhringen. Ein Projekt von dem der ganze Stadtteil profitiert.

Möhringen - Fast genau drei Jahre ist es her, dass der Möhringer Bezirksbeirat beschlossen hat, Fairtrade-Stadtbezirk zu werden. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Noch im selben Jahr ernannte der Verein Transfair Möhringen offiziell zum Fairtrade-Stadtbezirk. Im Herbst vergangenen Jahres wurde das Zertifikat für weitere vier Jahre verlängert.

Nun möchte der Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann einen Fairtrade-Einkaufsführer zusammenstellen. Einen solchen gibt es bereits in dem ein oder anderen Stuttgarter Stadtbezirk. „Es geht darum, die Läden aufzulisten, in denen Fairtrade-Produkte zu haben sind“, sagt Lohmann.

Ein Projekt für die FSJler in Möhringen

Eine Aufgabe für die FSJler

Der Möhringer Bezirksvorsteher findet solche Projekte sinnvoll. Er beauftragt damit meistens die jungen Menschen, die im Bezirksrathaus ein Freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Denn sie sollen lernen, wie man ein solches Projekt plant und zum Erfolg führt. Und am Ende profitiert davon der gesamte Stadtbezirk.

Professionell und anspruchsvoll

Zudem möchte Lohmann einen Kinder- und Jugendstadtführer erarbeiten lassen. Im Jahr 2009 hatte das Bezirksamt Möhringen schon einmal einen solchen herausgegeben. In dem „Stadtteil-Guide“ waren unter anderem die Adressen der Kindertageseinrichtungen, Schulen, Spielplätze, Vereine, der Träger der Kinder- und Jugendarbeit und von Beratungsstellen aufgelistet. Der neue Jugendstadtführer entsteht in Kooperation mit verschiedenen Stellen bei der Stadtverwaltung. Unter anderem ist das Stadtmessungsamt beteiligt. Mit Hilfe der städtischen Experten könne der neue Stadtführer vor allem optisch noch professioneller und anspruchsvoller gestaltet werden, sagt Lohmann. Die Vorarbeit hat der ehemalige FSJler im Möhringer Rathaus bereits geleitet.

In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats bat er die Mitglieder des Gremiums um Unterstützung. Es ging darum, ob die Bezirksbeiräte sich vorstellen könnte, die Kosten für den Druck des Einkaufsführers und des Jugendstadtführers in Höhe von rund 800 Euro pro Projekt zu übernehmen. Die meisten der Lokalpolitiker konnten sich das vorstellen und lobten Lohmann für dieses Idee und sein Engagement. Nur Tanja Bachmann (FDP) fragte: „Warum soll ich Fairtrade unterstützen?“ Weil Möhringen nun einmal Fairtrade-Stadtbezirks sei, antwortete Lohmann. Auch Christine Dietenmaier (Grüne) meldete sich zu Wort: „Ich finde, so ein Einkaufsführer ist eine gute Sache und ein wichtiges Signal“ sagte sie. Damit war die Diskussion beendet.

Die Möhringer Lokalpolitiker stimmten für die Unterstützung der beiden Projekte – alle, außer Tanja Bachmann. Sie betonte, dass sie wegen des Fairtrade-Einkaufsführers dagegen sei.