Die Feinstaubwerte am Neckartor sind zu hoch, die Stickoxidwerte auch. Foto: dpa

Im Juni hat der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) angekündigt, bei Feinstaubalarm Tickets zum halben Preis zu verkaufen. Jetzt soll es sie nur an wenigen Tagen geben.

Stuttgart - Eine preisreduzierte Fahrkarte bei Feinstaubalarm in der Stadt wird es im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) nur an wenigen Tagen geben. „An allen Tagen mit überhöhten Feinstaubwerten werden wir das nicht machen“, sagte Horst Stammler, einer der VVS-Geschäftsführer, am Mittwoch. Vergangenes Jahr war der Grenzwert für Feinstaub in Stuttgart an 64 Tagen überschritten worden. Ein auf den halben Fahrpreis reduziertes Ticket an allen Tagen hätte im Extremfall einen Verlust von 12,8 Millionen Euro zur Folge.

Eine generelle Regelung sei untragbar, sagt Stammler, sie würde „das Tarifgefüge ins Wanken bringen“. Gegenüber dem VVS-Aufsichtsrat, der am Mittwoch tagte, wurde auch argumentiert, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bei einer generellen Regelung schnell verpuffen würde. Mitte Juli, als Stammler den Vorschlag im Zusammenhang mit den von OB Fritz Kuhn und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) angekündigten Fahrverboten publik machte, galt die Einschränkung auf wenige Tage noch nicht.

Kuhn will ab Januar Autofahrer an Tagen mit voraussehbarer Grenzwertüberschreitung zum freiwilligen Umstieg auf Bus und Bahn auffordern. Fahrverbote soll es ab 2018 geben. Das reduzierte Ticket sei nur in der freiwilligen Phase sinnvoll, so Stammler, und müsse mit Abo-Werbeaktionen verbunden werden. Nach der freiwilligen Phase werde für den VVS das Problem darin liegen, überhaupt entsprechende Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Stammler muss mit den Verkehrsunternehmen deren Beitrag zum Feinstaubticket verhandeln.