Immer noch zuversichtlich und aktiv: Gabriele Müller-Trimbusch Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Zwei Jahrzehnte lang war Gabriele Müller-Trimbusch Stuttgarts Sozialbürgermeisterin. Nicht lange nach ihrem Abschied wurde Parkinson bei ihr diagnostiziert. Seither kämpft sie an gegen die Krankheit. Mit Disziplin, Mut und dem festen Glauben, dass man auch Herausforderungen wie diese annehmen muss.

Dass das Leben zwei Seiten hat, eine schöne, manchmal wunderbare, aber auch eine harte, zuweilen brutale, das hat Gabriele Müller-Trimbusch früh erfahren. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs erlebte sie auf dem Bauernhof in Schleswig-Holstein, wo sie mit Großmutter und Mutter aufwuchs, ganz unmittelbar. In der Familie mütterlicherseits waren alle Männer gefallen, der Großvater wie die drei Brüder der Mutter. Man lebte mit Flüchtlingen aus Ostpreußen und deren 15 Kindern. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt die heute 77-Jährige, „auch meine Flüchtlingspolitik“, fügt die ehemalige Sozialbürgermeisterin hinzu.