Jürgen Zieger baggert für ein ökologisches und verdichtetes Bauen. Foto: Ines Rudel


Die Grünen Höfe in der Pliensauvorstadt wachsen. Am Freitag begannen die Bauarbeiten zum dritten Block.

Esslingen - Die Erfolgsstory für die Esslinger Wohnbaugesellschaft (EWB) geht weiter. Das Projekt Grüne Höfe hat seit gestern ein drittes Kind, das offiziell den Namen Baublock C trägt, inoffiziell hat er den blumigen Namen „Campo Verde“ bekommen, zu deutsch „das grüne Feld“. Hier entstehen 33 Wohnungen, die in dem bewährten Bauherrenmodell ausgeführt werden. Die Eigentümer schließen sich zu einer Art Genossenschaft zusammen und beauftragen selbst die Architekten, die ihre Wohnwünsche umsetzen. Allein die Tiefgarage kommt von der EWB. Blumige Namen tragen diese Genossenschaften, die unter dem Titel „Wolke 7“, „Sombrero hoch zwölf“ oder „Vecino“ firmieren.

Dass die Grünen Höfe in der Stadtentwicklung etwas ganz besonderes sind, hätte der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger fast nicht mehr zu erwähnen brauchen. Etliche Nachbarn waren zum Baggerbiss am Freitag gekommen, vor allem Familien mit kleinen Kindern. Die Grünen Höfe an der Stuttgarter Straße erheben sich am Rand einer Siedlung von eher einfach ausgeführten Nachkriegsblocks und werten nicht nur durch ihre Architektur das Viertel auf, sondern auch durch die Spielplätze und Grünflächen, die von den Blocks umschlossen werden. Trotz aller positiver Faktoren, sagte der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger, sei der Anfang mühevoll gewesen. Als der erste Block gebaut wurde, sei es noch schwer gewesen, Interessenten zu finden. Jetzt hingegen sei das Projekt ein Selbstläufer, „das Modell hat überzeugt“, so sein Fazit. Dabei denkt die Stadt in den Grünen Höfen auch den sozialen Gedanken mit. Etwa 20 Prozent unter dem üblichen Quadratmeter lägen die Wohnungen und leisteten so ihren Beitrag, um dem Mangel an Wohnraum in Esslingen abzuhelfen.

Die Wohnungsnot zwinge die Menschen dazu, nach Esslingen einzupendeln, mit all den verheerenden Folgen für die Umwelt, was Verkehr und Abgase anbelange. Deswegen sei die verdichtete Stadt, die ökologischte aller Wohnformen, so das zweite Fazit des Oberbürgermeisters.