Eine Wärmepumpe ist zwischen 40 und 65 Dezibel laut – je nach Abstand vom Gerät Foto: dpa/Moritz Frankenberg

Öl- und Gasheizungen sind als bewährte Technik bekannt. Wärmepumpen dagegen gelten vielen oft als Neuland. Wir geben deshalb einen Überblick, wie laut Wärmepumpen im Vergleich sind und an welchen Orten eine bestimmte Geräuschkulisse erlaubt ist.

Die Bundesregierung setzt beim Heizen auf neue Techniken wie die Wärmepumpe. Durch das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll das Klima besser geschützt und die Abhängigkeit von Energieimporten verringert werden.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

In Wohnhäusern werden drei Arten von Wärmepumpen genutzt:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • Letztere entziehen dem Erdreich Wärme, die Luft-Wasser-Variante nutzt die Wärme der Umgebungsluft und die Wasser-Wasser-Wärmepumpe die des Grundwassers.

Warum können Wärmepumpen ein Grund für Nachbarschaftsstreit sein?

Es gibt viele Gründe, warum sich Nachbarn in die Haare kriegen. Mit fast 64 Prozent ist Lärmbelästigung der häufigste Grund für Streitigkeiten. Auch um sie zu vermeiden, gibt es gesetzliche Ruhezeiten.

Auch wenn eine Wärmepumpe ökologisch und energetisch Sinn macht, muss sie ordnungsgemäß aufgestellt und die Lärmschutzvorgaben eingehalten werden. Der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze dient sowohl dem Brand- als auch dem Lärmschutz. Er beträgt je nach Bundesland zwischen einem halben Meter und drei Metern. Doch vor allem bei Reihenhäusern mit schmalem Grundstück kann ein Abstand von drei Metern zwischen Wärmepumpe und eigener Grundstücksgrenze nicht eingehalten werden.

Derzeit findet in der Politik jedoch eine Neubewertung der Sachlage statt. Um die Energiewende nicht zu gefährden, haben erste Bundesländer die Abstandsregelungen entschärft, sodass eine Wärmepumpe auch mit weniger Abstand zur Grundstücksgrenze des Nachbarn installiert werden darf – also auch am Reihenhaus oder einer Doppelhaushälfte.

Was ist Lautstärke?

Geräusche sind Luftdruckschwingungen. Dabei bestimmt der Schalldruckpegel die Lautstärke. Wenn diese Schwingungen vom Ohr eingefangen werden und anschließend auf das Trommelfell treffen, wandelt das Gehirn die Schwingungen in Informationen um. Je energiegeladener diese Bewegungen in der Luft sind, desto lauter oder leiser nehmen wir ein Geräusch wahr.

Wie wird Lärm gemessen?

Gemessen wird dieser Druck in Dezibel – einer Einheit, die zur Angabe des Schalldruckpegels verwendet wird. Zehn Dezibel (dB) ergeben ein Bel (B). Die Dezibel-Skala, die von 0 dB bis 120 dB reicht, folgt einem logarithmischen Verlauf, da das Gehör nimmt Lautstärke bzw. Schalldruck nicht als linear steigend wahr. Das bedeutet, dass unsere menschliche Wahrnehmung bestimmt, wie die Lautstärke gemessen wird.

Unsere Wahrnehmung ist auch der Grund, wieso der Schalldruckpegel in dB und dB (A) ausgedrückt wird. Das (A) steht für den Schalldruckpegel nach der sogenannten Frequenzbewertungskurve A. Danach wird die Schallquelle hinsichtlich ihrer Wirkung auf die menschliche Wahrnehmung gemessen:

  • dB = Schalldruckpegel: Dieser bezieht sich auf die Stärke eines Schalls und nicht auf die gefühlte Lautheit
  • dB (A) = bewerteter Schalldruckpegel: Dieser bezieht sich auf die menschliche Wahrnehmung, also wie laut etwas empfunden wird

Wie laut sind Wärmepumpen?

Die Lautstärke einer Wärmepumpe ist aus den Produktunterlagen des Herstellers ersichtlich. Diese geben die Werte in Dezibel oder dB(A) an. Die Einheit steht für den Schalldruck beziehungsweise den Geräuschpegel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Diese wirkt wie ein Filter, mit dem sich von Menschen hörbare Geräusche beschreiben lassen.

An der Schallquelle, also direkt neben der Wärmepumpe, liegen die Geräuschemissionen bei 50 bis 65 Dezibel. Da der Schalldruckpegel mit zunehmendem Abstand vom Gerät sinkt, beträgt er in drei Metern Entfernung meist weniger als 40 bis 45 Dezibel.

Was bestimmt die Lautstärke einer Wärmepumpe?

Wie laut sie im Betrieb tatsächlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Heizleistung: Eine leistungsstärkere Wärmepumpe ist in der Regel lauter im Betrieb.
  • Aufstellungsort: In Innenräumen aufgestellte Geräte oder Split-Wärmepumpen, die aus einer Innen- und einer Außeneinheit bestehen, sind leiser als außen aufgestellte Wärmepumpen.
  • Technik: Luft-Luft- und Luft-Wasser-Wärmepumpen produzieren aufgrund der verbauten Ventilatoren deutlich mehr Lärm als Erd- und Grundwasserwärmepumpen.

Wie laut dürfen Wärmepumpen sein?

In Deutschland gibt es verschiedene Grenzwerte für die Lautstärke von Wärmepumpen.

  • So dürfen sie in sogenannten Kern -, Misch- und Dorfgebieten tagsüber nur 60 Dezibel und nachts maximal 45 Dezibel emittieren.
  • In allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten beträgt die Grenze 55 Dezibel am Tag und 40 Dezibel in der Nacht.
  • In Kurgebieten und in der Nähe von Krankenhäusern und Pflegeheimen dürfen die Heizungsanlagen Werte von 45 Dezibel tags und 35 Dezibel nachts nicht überschreiten.

Wie laut sind Wärmepumpen im Vergleich?

Eine Wärmepumpe ist zwischen 40 und 65 Dezibel laut – je nach Abstand vom Gerät. Foto: Imago/Daniel Reinhardt
Ein Flüstern wird mit einer Lautstärke von 30 dB wahrgenommen. Foto: Patrick Seeger/dpa
60 dB – so laut ist ein normales Gespräch – kann schon die Konzentration stören. auf. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Eine angeregte Unterhaltung erreicht einen Wert um 75 dB.  Foto: Marijan Murat/dpa
80 dB (Hauptverkehrsstraße) bedeuten ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko bei dauernder Belastung. Foto: Paul Zinken/dpa
Schwerlastverkehr ist nicht nur eine Belastung für die Umwelt, sondern schädigt mit 95 dB auch massiv das Gehör. Foto: Gareth Fuller/PA/Wire/dpa
Aus einer seitlichen Entfernung von 300 Metern bringt es ein Airbus 320 beim Start auf 85 dB. Foto: Christoph Schmidt/dpa
100 dB werden von einer Kreissäge oder bei einem Rockkonzert erreicht und führen bei jahrelanger Dauerbelastung zu Gehörschäden. Foto: Jan Woitas/dpa
100 dB wie in einer lauten Fabrikhalle, von einer Kreissäge oder einem Presslufthammer können bei jahrelanger Belastung Gehörschäden zur Folge haben. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Die Intensität einer Autohupe wird mit 110 dB veranschlagt. Foto: Johannes Schmitt-Tegge/dpa
140 dB laut ist eine Trillerpfeife, deren Dauergeräusch in nächster Nähe schon nach kurzer Zeit zu möglichen Gehörschäden führen kann. Foto: Patrick Seeger/dpa
160 dB (Gewehrschuss in Mündungsnähe) führen zu Gehörschäden schon bei einmaliger Einwirkung. Foto: Jane Barlow/dpa

Wo sind die Daten über die Lautstärke von Wärmepumpen zu finden?

Diese Daten sind in den Produktunterlagen der Hersteller ersichtlich. Diese geben die Werte in Dezibel (A-Bewertet) oder dB(A) an. Die Einheit steht für den Schalldruck beziehungsweise den Geräuschpegel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Letztere wirkt dabei wie ein Filter, mit dem sich von Menschen hörbare Geräusche beschreiben lassen.