Das Firmenlogo der Energie Baden-Württemberg (EnBW) steht an einer Scheibe des Unternehmenssitzes in Karlsruhe Foto: dapd

Im Heimatort des Grünen-Ministerpräsidenten versucht die EnBW die Energiewende zu stemmen.

Sonderbuch/Stuttgart - Der Energieversorger EnBW dringt auf den flächendeckenden Einsatz innovativer Technologien, um die Energiewende in Schwung zu bringen.

Intelligente Technik durch die zum Beispiel Verbrauchsdaten beim Strom schnell erfasst werden, könne die Anbindung neuer Fotovoltaikanlagen oder Windräder beschleunigen, sagte eine EnBW-Sprecherin unserer Zeitung.

Seit rund zehn Monaten testet der Konzern derartige Technologien in einem Modellprojekt in der Gemeinde Sonderbuch auf der Schwäbischen Alb. Die bisherigen Erkenntnisse sprächen klar für den Einsatz der klugen Stromzähler, so die Sprecherin.

Fotovoltaikanlagen auf fast allen Dächern

Allerdings: Energieversorger bleiben bisher auf den Kosten dafür sitzen. Die zuständige Bundesnetzagentur rechnet sie nicht den Ausgaben für Ausbau und Instandhaltung der Stromtrassen zu. Nur diese können auf den Strompreis der Endkunden angerechnet werden. Gerade die Verteilnetze – also quasi die Landstraßen der Energieversorgung – sind laut EnBW für die Umsetzung der Energiewende im Land aber zentral.

Sonderbuch ist eine der Heimatgemeinden von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Hier ging er jahrelang zur Schule, sein Vater arbeitete dort als Lehrer. In den letzten Jahren haben sich fast alle Bürger Fotovoltaikanlagen auf ihre Dächer montiert. Allein im Jahr 2010 verdienten die rund 50 Haushalte 300.000 Euro mit selbst erzeugtem Sonnenstrom. Für die EnBW ist der Weiler eine Art Testlabor. Um die Netzstabilität zu gewährleisten, hat die EnBW bisher über 350.000 Euro investiert. Dazu kommen Mittel für Kooperationen mit Universitäten.

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