Dave Kötting hat nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Jugendtitelkämpfen gleich ein paar Tage mit dem deutschen Meister der Aktiven trainiert. Foto: Kaczmarek

Die Degerlocher Eissportvereine können stolz sein. Nachdem 2015 Jonathan Hess vom tus Stuttgart den nationalen Meistertitel bei den Jungen bis 15 Jahren abgeräumt hat, war nun Dave Kötting vom TEC Waldau erfolgreich.

Degerloch - Einen Stuttgarter Medaillengewinner in den Meisterklassen bei Damen und Herren hat es bei deutschen Meisterschaften im Eiskunstlauf schon seit eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Umso erfreuter werden deshalb bei den Vereinen von der Waldau die Erfolge im Nachwuchsbereich registriert, die für die nach wie vor gute Arbeit in diesem Bereich stehen.

Im Jahr 2015 Jonathan Hess, nun Dave Kötting

Nachdem im vergangenen Jahr Jonathan Hess vom tus Stuttgart den nationalen Meistertitel bei den Jungen bis 15 Jahren abgeräumt hat, hat am vergangenen Wochenende Dave Kötting vom TEC Waldau in Berlin für Aufsehen gesorgt: Der 18-Jährige gewann bei den deutschen Nachwuchsmeisterschaften in der Bundeshauptstadt Silber in der Junioren-Kategorie. „Ich bin zufrieden, aber eine große Überraschung war das nicht, ich hatte schon das Treppchen als realistisches Ziel angepeilt“, sagte der neue deutsche Vizemeister, der sich trotz erneuter Schmerzen im vor zwei Jahren operierten Knie durch den Wettkampf biss. Am Ende fehlten dem jungen Schwaben rund 27 Punkte auf die Siegerpunktzahl von Catalin Dimitrescu vom EC Oberstdorf.

Einen Großteil dieses Vorsprungs hatte sich der Allgäuer schon im Kurzprogramm erarbeitet, das Kötting nur auf Rang fünf beendet hatte. „Ich hatte leider einen Sturz, aber ich habe auch gesehen, dass der Abstand zu den Medaillenplätzen nicht zu groß ist und dass in der Kür noch etwas gehen könnte“, sagte Kötting, der sich dann am Sonntag mit einer weitgehend fehlerfreien Kür mit insgesamt acht Dreifachsprüngen (sechs unterschiedliche) noch um drei Plätze verbesserte.

Liebäugeln mit einem Wechsel

Der TEC Waldau und der Heimtrainer Michael Hörrmann müssen derweil befürchten, dass sie am neuen deutschen Vizemeister eventuell nicht mehr lange Freude haben, denn der Vorjahresdritte der deutschen Juniorenmeisterschaften liebäugelt mit einem Wechsel ans Bundesleistungszentrum nach Berlin, wo er am Sonntag seinen größten Erfolg gefeiert hat. Direkt nach den Titelkämpfen blieb der Abiturient der Johann-von-Cotta-Schule gleich vor Ort, um schon mal ein paar Tage gemeinsam mit dem fünfmaligen deutschen Meister der Aktiven, Peter Liebers, zu trainieren. „Es wäre für unseren Verein und den Standort Stuttgart schade, aber dass ihm ein ständiges Training mit den Besten des Landes weiterbringen würde, können wir nicht bestreiten“, sagt die ehemalige Spitzenläuferin und Waldau-Trainerin Claudia Unger über Kötting, der in der nächsten Saison erstmals in der Meisterklasse bei den Männern antreten wird.

Selbst wenn das aktuelle sportliche Aushängeschild des Klubs in einigen Monaten tatsächlich in den Norden wechseln sollte, bleiben in der Eiswelt unter dem Fernsehturm noch einige andere Talente erhalten, wie das Abschneiden bei den deutschen Nachwuchsmeisterschaften bewiesen hat. So belegte Jonathan Hess (tus Stuttgart Eissport) in der gleichen Kategorie, in der auch Kötting am Start war, den fünfte Platz, sein Vereinskollege Daniel Shapiro wurde Zehnter. „Daniel war sehr lange verletzt, es ist aller Ehren wert, dass er überhaupt am Start war“, sagte Claudia Unger, die zu ihrer Tätigkeit auf der Waldau auch als Landestrainerin und internationale Wertungsrichterin unterwegs ist. Ganz viel Pech hatte ihr eigener Schützling, Jasmin Lugert, bei den Juniorinnen: Aufgrund einer Magen-Darm-Grippe musste die Nachwuchshoffnung des TEC Waldau in Berlin vorzeitig den Wettbewerb beenden. Die weiteren Ergebnisse der Stuttgarter bei den deutschen Nachwuchsmeisterschaften: Junioren Damen: 10. Tatjana Hess (tus Stuttgart Eissport), 24. Gina Geiger (TEC Waldau), Jugend Mädchen U 18: 13. Angelina Schneider (TEC Waldau), Nachwuchs Jungen: 16. Jan Kies (tus Stuttgart Eissport), 17. Ron Scherhaufer (TEC Waldau), Nachwuchs Mädchen A: 7. Anastasia Brotsmann, 9. Carolin Hess (beide tus Stuttgart Eissport).

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