Im Preis reduzierte Ware lockt Kunden ins Stuttgarter Stadtzentrum Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Geschenkumtausch nach Weihnachten spielt im Stuttgarter Einzelhandel kaum noch eine Rolle. In den Tagen bis Silvester lösen die Kunden Gutscheine ein oder nutzen Geldgeschenke.

Stuttgart - Das Schneetreiben am Samstag, sagen viele Händler in der Innenstadt, habe viele Kunden aus der Region am Vormittag vom Einkauf in der Innenstadt abgehalten. Erst am frühen Nachmittag sei gute Kundenfrequenz spürbar gewesen. Dennoch zeigen sich alle zufrieden mit dem ersten Einkaufssamstag nach Weihnachten.

„Wie erwartet sind in unserem Haus heute viele Geschenkgutscheine eingelöst worden, mehr noch als im vergangenen Jahr“, sagt Joachim Aisenbrey, Geschäftsführer von Breuninger Stuttgart. Sie seien vor allem für Textilkäufe eingesetzt worden: „Dabei ist man mit einem Gutschein auf der sicheren Seite.“ An den beiden für alle Fälle eingerichteten Umtauschkassen habe es so gut wie keine Schlangen gegeben. „In den vergangenen Jahren standen die Kunden am ersten Verkaufstag nach Weihnachten schon vor der Öffnung um 9 Uhr Schlange, heute hat es wegen der Witterung verhaltener begonnen. Der Kundenstrom hat aber nach der Räumung der Straßen gegen 12 Uhr begonnen“, sagt der Breuninger-Geschäftsführer. Das Winterwetter habe jedoch in erfreulicher Weise zu „reger Nachfrage nach Wintertextilien und allem, was mit Wintersport zu tun hat“, geführt.

Auch bei Sport-Scheck in der Kronenstraße freut sich Geschäftsleiter Michael Gysin über den Wintereinbruch: „Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen hatten wir gleich rege Nachfrage nach Schlitten, Ski, Snowboards, Winterkleidung und Accessoires wie Schals und Handschuhen. So kann es weitergehen, so macht der Winter Spaß.“ Auch beim Outdoor-Spezialisten Globetrotter in der Tübinger Straße verzeichnet man verstärkte Nachfrage nach Wintersportartikeln und warmer Kleidung.

„Der Umtausch nach Weihnachten wird bei uns Jahr für Jahr weniger, weil zu Weihnachten immer mehr Gutscheine geschenkt werden“, sagt Thomas Benedetti, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof. Auch er freut sich wegen der kalten Witterung über starke Nachfrage nach warmen Textilien. Benedetti: „Jetzt kommen auch all diejenigen, die reduzierte Ware suchen. Deshalb ist das Haus voll.“ Gerade wegen der Reduzierung prophezeit der Geschäftsführer noch umsatzstarke Tage vor Silvester.

„Es wurden sehr viele Geschenkgutscheine eingelöst, viele Kunden haben aber auch Geschenke umgetauscht“, sagt Rainer Rudolph, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Königsbau. Auch er sagt voraus: „Die Tage vor Silvester werden sehr gut. Wer heute wegen des Schneefalls das Einkaufen gescheut hat, kommt an diesen Tagen, es hängt aber alles vom Wetter ab.“

„Der Laden brummt, es ist voll, viele Geschenkgutscheine werden eingetauscht, und viele Kunden kaufen jetzt wegen des Wintereinbruchs warme Kleidung“, bilanziert Oliver Grünwald, Centermanager des Gerber. Der Umtausch von Geschenken halte sich „im normalen Rahmen“. Wegen der heruntergesetzten Preise setze jetzt die Schnäppchenjagd der Kunden ein. „An den Einkaufstagen vor dem Jahreswechsel geht es mit dem Einlösen von Gutscheinen und dem Einkauf von Sekt, Champagner und Wein für den Silvesterabend rund“, sagt Grünwald. Im Milaneo in der Heilbronner Straße gab es am Samstag noch keine Bilanz.

„Der Geschenkumtausch nach Weihnachten wird seit Jahren weniger, weil die Kunden bewusster einkaufen als früher“, sagt Thomas Breuninger, Geschäftsführer von Tritschler. Vor allem Geldgeschenke würden in seinem Hause nach den Weihnachtsfeiertagen für Einkäufe genutzt. „Wir werden heute mehr umsetzen als am Samstag vor einem Jahr, und das sogar mit weniger Kunden, weil heute der Wintereinbruch die Frequenz gebremst hat“, so Breuninger.

Grund zur Freude gibt es auch bei Spielwaren Kurtz: „Kinder lassen sich oft mit Gutscheinen beschenken. Jetzt in den Ferien werden sie eingelöst. Der Umtausch hält sich deshalb in Grenzen“, sagt Karin Hammer, Assistentin der Geschäftsführung.