Australien plant strengere Vorschriften für Flüchtlinge. Foto: AFP

In Australien drohen Flüchtlingen womöglich größere Einschränkungen. Das Einwanderungsministerium in Canberra gab bekannt, die Vorschriften für Abschiebungen künftig strenger handhaben zu wollen.

Canberra - Das australische Einwanderungsministerium hat strengere Vorschriften für Flüchtlinge angekündigt. So sollten künftig Flüchtlinge abgeschoben werden können, wenn sie in Ländern Urlaub machten, in denen sie sich angeblich verfolgt fühlten, sagte Einwanderungsminister Peter Dutton am Dienstag. Bisher sei das australische System gegenüber Asylsuchenden zu großzügig.

Wer angebe, mit einem Boot vor Verfolgung zu fliehen und dann dorthin zurückkehre, um zu heiraten oder Urlaub zu machen, brauche offenbar keinen Schutz, sagte Dutton dem Radiosender Adelaide Radio FiveAA. Der Minister hatte im vergangenen Jahr die Visa von sechs Iranern zurückgezogen, nachdem bekannt wurde, dass sie zeitweise in ihr Heimatland zurückgekehrt waren. Alle sechs legten Berufung gegen die Entscheidung ein und durften im Land bleiben.

Die Iraner waren mithilfe von Schleppern in Booten über Indonesien nach Australien gekommen. Das war schon 2013, bevor die Regierung ein Gesetz verabschiedete, demzufolge niemand, der per Boot einreist, sich jemals in Australien niederlassen darf. Stattdessen werden die Flüchtlinge in Lagern der pazifischen Inselstaaten Nauru und Papua-Neuguinea untergebracht. Menschenrechtsorganisationen haben die Zustände in den Lagern immer wieder kritisiert. Die USA haben angekündigt, bis zu 1250 Menschen von dort aufzunehmen.