Ein Biedermann übt Rache: Stellan Skarsgård in „Einer nach dem anderen“ - mehr Eindrücke aus dem Film in unserer Bildergalerie. Foto: Verleih

Wie das organisierte Verbrechen in bürgerliche Kuschelwelten einbrechen kann, zeigt der Norweger Hans Petter Moland in seiner rabenschwarzen Komödie. Schneeräumer Nils, gerade zum „Bürger des Jahres“ gekürt, ermittelt wegen Mordes an seinem Sohn auf eigene Faust.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Einer nach dem anderen"

Wie das organisierte Verbrechen in bürgerliche Kuschelwelten einbrechen kann, zeigt der Norweger Hans Petter Moland in seiner neuesten, wirklich rabenschwarzen Komödie: Kokain verschwindet, und der unschuldige Sohn des Schneeräumers Nils wird dafür umgebracht. Die Polizei vermutet eine typische Drogenkarriere, doch Nils, gerade zum „Bürger des Jahres“ gekürt, glaubt nicht, dass sein Sohn ein Junkie war. Also nimmt er die Sache selbst in die Hand und stößt auf eine norwegische Gang, die er Mann für Mann dezimiert. Die Norweger vermuten dahinter die ebenfalls im Drogengeschäft tätigen Serben – und schon gibt es einen Bandenkrieg.

Moland inszeniert die nordischen Schneemassen als große Kulisse und würdigt die Gangster in Zwischentiteln in der Reihenfolge ihres Abtretens. In Stellan Skarsgård hat er einen starken Hauptdarsteller, der schon seinen Film „Ein Mann von Welt“ (2010) zum Leuchten brachte. Hier gibt er Nils als unbeirrbaren Stoiker, der glaubwürdig Gutbürger und Racheengel zugleich ist. Die Gangster sind köstlich überzeichnet, Bruno Ganz etwa glänzt als serbischer Pate.

Der ganze Film ist gespickt mit satirischem Witz: „Sonne oder Wohlfahrt“, beides zusammen sei nicht zu haben, glaubt ein norwegischer Gangster – und die Serben lassen sich im norwegischen Knast die Zähne machen. Die Morde aber sind blutig und brutal, Moland lässt die Zuschauer spüren, dass all das in Wahrheit gar nicht lustig ist.

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