Werner Wölfle (links) steckt Helmut Gehrung die Ehrennadel an. Foto: Barnerßoi

Er setzt sich unermüdlich für die Landwirtschaft und den guten Filderboden ein – Helmut Gehrung. Für dieses Engagement hat der Plieninger am vergangenen Freitag die Ehrennadel des Landes verliehen bekommen.

Plieningen - Helmut Gehrung hat sich in Schale geworfen. Am Hals des Plieninger Landwirts baumelt eine ganz besondere Krawatte: Sie ist bedruckt mit einem Mähdrescher, der unter blauem Himmel seine Messer ins gelbe Korn schlägt. Auf der untersten Spitze des Schlipses prangt das blaue Plieninger Wappen. Grund für das sehr schicke Outfit des sonst eher zweckmäßig-leger gekleideten Gehrung ist ein ganz offizieller: Am vergangenen Freitag hat er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhalten.

Unermüdlicher Einsatz für die Landwirtschaft

Stellvertretend für den Landesvater Winfried Kretschmann ist der Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle ins Alte Rathaus in Plieningen gekommen, um die Auszeichnung zu überreichen. Gehrung erhält diese für seinen unermüdlichen Einsatz für die Landwirtschaft und den besonderen Boden auf den Fildern. Ob Messe, Flughafen oder Stuttgart 21 – bei allen großen Projekten hat sich Helmut Gehrung für die Belange seiner Berufsgruppe eingesetzt – und das oft mit viel Ellbogen: „Mancher sagt, Sie seien unbequem“, sagt Wölfle in seiner Ansprache, „aber das gehört dazu“.

Über 20 Jahre lang war Helmut Gehrung landwirtschaftlicher Obmann in Plieningen und vertrat in diesem Amt die Belange der Bauern im Bezirksbeirat. Diese Aufgabe hat er nun an seinen Sohn Michael übergeben. Im Hintergrund werde er den Zögling aber noch unterstützen, kündigt Gehrung an. Über 17 Jahre war er zudem im Vorstand des Bauernverbands Groß-Stuttgart tätig. Um es authentisch zu gestalten, „hätten wir eigentlich auf ihrem Trecker feiern müssen“, sagt Bürgermeister Wölfle.

Der Ausgezeichnete gibt sich bescheiden

Gehrung selbst gibt sich wie gewohnt bescheiden. Alleine hätte er sich nie so engagieren können, sagt er. Damit dankte er zum einen der Familie, denn der Hof musste immer laufen, wenn er politisch unterwegs war; zum anderen galt der Dank den Kollegen. Nach diesem Moment der Sentimentalität besinnt sich Gehrung: „Jetzt sind wir wieder normal“, sagt er in seinem unverkennbarem Schwäbisch und nimmt zum Feiern den ungewohnten Schlips ab.