Ein Brite sowie ein WHO-Mitarbeiter sind mit dem Ebola-Virus infiziert. Foto: Getty Images Europe

Erstmals ist ein WHO-Mitarbeiter an Ebola erkrankt. Und auch Großbritannien meldet, dass sich erstmals ein britischer medizinischer Helfer in Westafrika infiziert hat. Dort wird rigoros gegen die Epidemie angekämpft.

Erstmals ist ein WHO-Mitarbeiter an Ebola erkrankt. Und auch Großbritannien meldet, dass sich erstmals ein britischer medizinischer Helfer in Westafrika infiziert hat. Dort wird rigoros gegen die Epidemie angekämpft.

Berlin - Erstmals ist ein Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Westafrika an Ebola erkrankt. Details zum Alter, dem Geschlecht oder der Nationalität gab die WHO nicht bekannt. Für den Kollegen, der in Sierra Leone eingesetzt ist, werde die bestmögliche Behandlung sichergestellt, hieß es lediglich am Sonntag in einer Mitteilung der Organisation. Derweil teilte die britische Regierung mit, dass sich erstmals auch ein britischer medizinischer Helfer mit dem Virus angesteckt habe. Er soll nach London geflogen und in einer speziellen Isolierstation behandelt werden.

Das sollten Sie über Ebola wissen

In Westafrika kämpfen die Staaten unterdessen mit rigorosen Maßnahmen gegen die Epidemie. Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in Sierra Leone unter Strafe gestellt werden. Das Verbergen eines Infizierten werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete die Online-Zeitung „Awoko“ am Samstag. Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz demnach am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen. Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen.

Vier Länder Westafrikas kämpfen derzeit gegen die schlimmste jemals registrierte Ebola-Epidemie. Deren Ausmaß ist laut Weltgesundheitsorganisation unterschätzt worden, weil zahlreiche Infizierte von ihren Familien versteckt wurden. Die Menschen seien davon ausgegangen, dass es für Ebola ohnehin keine Heilung gebe und es für die Todkranken besser sei, wenigstens zu Hause sterben zu können.

Dem Briten geht es "nicht ernsthaft schlecht

Die WHO hat nach eigenen Angaben bislang etwa 400 Mitarbeiter in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria entsandt. Insgesamt sind in den vergangenen Monaten nach offiziellen Angaben bislang 1427 Menschen an dem Virus gestorben.

Ärzte in Nigeria, die mehr als zwei Monate gestreikt hatten, wollen wegen der Ebola-Epidemie am Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Das teilte die Ärztekammer des Landes mit. Die Ärzte hätten sich entschlossen, ihren Streik im Interesse der öffentlichen Gesundheitsversorgung vorerst einzustellen. Die Regierung wollte mehr als 16 000 Ärzte entlassen, weil sie ihre Arbeit während der Ebola-Krise beendet hatten. Der Präsident der Ärztekammer teilte mit, man habe sich mit der Regierung geeinigt.

Dem infizierten Briten gehe es „gegenwärtig nicht ernsthaft schlecht“, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Er soll an Bord eines speziell ausgerüsteten Transfortflugzeugs der Royal Air Force auf einen Stützpunkt bei Oxford ausgeflogen werden. Für den weiteren Transport in die Hauptstadt seien alle erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen. Die Gefährdung der Bevölkerung durch den Virus bleibe weiterhin äußerst gering, erklärte das Ministerium. Der Mann hatte schon seit längerem in Sierra Leone gelebt.