Die jeweils rund 10.000 Euro teuren Transportisolatoren bestehen im Wesentlichen aus einer luftdichten, transparenten Plastikhülle und sind auf einer Trage angebracht. Foto: dpa

Spezielle Transportsysteme sollen die Bundeswehr bei ihrer Hilfsmission in den Ebola-Krisengebieten unterstützen. Sie sollen es möglich machen, dass Infizierte aus den betroffenen Gebieten geflogen werden können.

Koblenz - Für die Versorgung von Ebola-Infizierten hat die Bundeswehr 20 spezielle Transportsysteme gekauft. Mit diesen sei ein Transport von Patienten im Liegen in einem Flugzeug möglich, sagte Oberstarzt Johannes Backus, Leiter der Task Force Ebola beim Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, am Donnerstag in Koblenz. Drei Exemplare seien ausgiebig getestet worden, etwa in einer Druckkammer. Mit 20 Systemen sei die Bundeswehr gut ausgestattet. „Mir ist kein Land bekannt, das mehr hätte“, sagte Backus.

Die jeweils rund 10.000 Euro teuren Transportisolatoren, je zehn eines österreichischen und zehn eines israelischen Herstellers, bestehen im Wesentlichen aus einer luftdichten, transparenten Plastikhülle und sind auf einer Trage angebracht. Sie sollen Ärzte und Pfleger vor Schmier- oder Tröpfcheninfektion schützen. Hintergrund ist, dass Ebola über Körpersekrete wie Schweiß, Blut und Exkremente übertragen werden kann, wie Oberfeldarzt Dennis Ritter vom Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus erklärte.

Bundeswehr plant Hilsmission ins Ebola-Krisengebiet

Die Bundeswehr plant eine Hilfsmission in dem westafrikanischen Ebola-Krisengebiet, die Mitte November starten soll. Mit den Transportisolatoren könnten dann freiwillige Helfer oder andere, die sich mit dem gefährlichen Virus angesteckt haben, ausgeflogen werden. Es gelte, die komplette Rettungskette sicherzustellen, betonte Backus.

Oberstarzt Peter Lüke sagte, noch habe die Bundeswehr in eigenen Krankenhäusern keine für die Behandlung von Ebola-Patienten geeigneten Betten. Dies solle aber bald in Berlin der Fall sein.