Jürgen Resch (hier ein Bild vom März) spricht am Donnerstag in Stuttgart. Foto: IMAGO//M. Popow

Am Donnerstag ist der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe im Hospitalhof zu Gast. Vorab bezieht er zum Thema Feinstaub und Stickoxid Stellung.

Jürgen Resch ist einer der erfolgreichsten und umstrittensten Umweltlobbyisten. Am Donnerstag (19 Uhr) spricht er im Hospitalhof in Stuttgart (Büchsenstraße 33) zum Thema „Der Hype um LNG, E-Fuels und Wasserstoff - Was ist dran?“ Es geht, so die Ankündigung, um „die Hintergründe der Energiepolitik und welche Rolle der Lobbyismus dabei spielt“.

Es steht zu erwarten, dass Resch sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzt. In seinem Buch „Druck machen“ konstatiert er ein Versagen der deutschen Umwelt- und Klimapolitik, die einseitig die Interessen der geschickt lobbyierenden Industrie bediene.

Die von ihm geleitete Deutsche Umwelthilfe (DUH) gehe „mit juristischem Druck gegen ganz erhebliche Verstöße vor“, sagt Resch im Gespräch mit unserer Zeitung, „in anderen Ländern machen das die Behörden selbst“. Als Beispiel gelten die von der DUH durchgesetzten Umweltzonen und die damit einhergehenden Maßnahmen, etwa Verkehrsbeschränkungen. Auch beim Dieselskandal spielt die DUH eine Rolle und entlarvt die Praktiken von Autobauern.

„Hohe Regressforderungen“ gegen die Länder?

Die Arbeit wird dem 1960 in Plochingen geborenen Resch nicht ausgehen. Er wolle auch die aktuell in Diskussion befindlichen, absehbar verschärften EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid gerichtlich durchsetzen. „Das ist mein persönliches Ziel bis zur Pension im Jahr 2030“, sagt er im Interview. Nötig sei dafür die Nachrüstung oder Stilllegung Hunderter Dieselmodelle, Partikelfilter etwa für Baumaschinen und Komfortkamine sowie eine Halbierung des Autoverkehrs in den Städten.

Positiv beurteilt Resch den Vorschlag der EU-Kommission, dass Bürger Schadenersatzansprüche leichter durchsetzen können. Künftig soll dafür ausreichen, dass eine Erkrankung infolge schlechter Luft plausibel ist. „Da kämen hohe Regressforderungen auf die Länder zu“, sagt Resch.

Ob es im Hospitalhof auch darum geht? Der Abend wird es zeigen. Der Eintritt ist frei, Voranmeldung unter www.hospitalhof.de