Das Rentenniveau sinkt wegen der wachsenden Zahl älterer Menschen – die IG Metall will die Altersversorgung wieder an die Löhne koppeln Foto: dpa

Landeschef Zitzelsberger lehnt weitere Senkung als Ausgleich für eine verbesserte Betriebsrente ab

Stuttgart - Die Gewerkschaft IG Metall ist strikt dagegen, eine Verbesserung bei den Betriebsrenten mit einer weiteren Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus zu verbinden. „Wer die Vorstellung hat, die betriebliche Altersvorsorge auszubauen, damit man die gesetzliche Rente weiter absenken kann, täuscht sich“, sagte IG-Metall-Landeschef Roman Zitzelsberger unserer Zeitung. Vielmehr müsse die gesetzliche Rente langfristig wieder gesteigert werden. Sie müsse „für das Brot, die Butter und die Wurst reichen. Die betriebliche Vorsorge soll dann ein gutes Auskommen im Alter ermöglichen.“

Dagegen lehnt die Arbeitgeberseite höhere Rentenleistungen ab. „Dass jetzt wieder Leistungsausweitungen bei der gesetzlichen Rente diskutiert werden, ist für uns nicht akzeptabel“, sagte Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, unserer Zeitung. Eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge und zugleich eine Ausweitung der gesetzlichen Rente anzustreben würde „das System zulasten der Arbeitgeber überfordern“, so Dick. „Das ist mit uns nicht zu machen.“ Um die gesetzliche Rentenversicherung zu stabilisieren, fordert er, stattdessen das Rentenalter zu erhöhen. „Zum Ausgleich können dann die betriebliche und die private Vorsorge gestärkt werden.“

Einig sind sich die Spitzenvertreter der Metall-Tarifvertragsparteien im Land dagegen in der Einschätzung, dass die betriebliche Vorsorge für Geringverdiener attraktiver gemacht werden muss. So dürfe es eine Anrechnung von Leistungen aus der Betriebsrente auf die Grundsicherung „auf keinen Fall geben“, sagte Dick. Auch Zitzelsberger erklärt, eine solche Anrechnung sei „fatal“, denn sie würde „den Geringverdienern jeglichen Leistungsanreiz nehmen“.