WWeil die Verkaufsfläche zu klein ist, will Penny im Landschaftsschutzgebiet erweitern. Die Stadt hat nichts dagegeneil Weil die Verkaufsfläche zu klein ist, will Penny im Landschaftsschutzgebiet erweitern. Die Stadt hat nichts dagegen Foto: Simone Bürkle

Das Baurechtsamt erlaubt die Erweiterung des Penny-Markts in einem Landschaftsschutzgebiet. Die Konzernmutter Rewe muss noch zustimmen.

Birkach - Die zwei Stiel-Eichen sollen dem Vorhaben nicht im Weg stehen. Gefällt werden sollen sie aber auch nicht. „Wir haben vergangene Woche eine Baugenehmigung ausgesprochen“, sagt Kirsten Rickes, die Leiterin des Baurechtsamts.

Die Genehmigung ist aber an eine Voraussetzung geknüpft. „Die beiden Naturdenkmale auf dem Gelände sind von dem Bau nicht betroffen“, sagt sie. Damit war die untere Naturschutzbehörde, die sich mit der geplanten Erweiterung des Penny-Markts an der Birkheckenstraße 4 in Birkach ebenfalls befasst hatte, zufrieden.

Für viele Birkacher dürfte die Genehmigung eine gute Nachricht sein, ist an sie doch in einem nicht unerheblichen Maß auch die Sicherheit der Nahversorgung in ihrem Ort gekoppelt. Der Bezirk ist kein allzu profitträchtiges Pflaster für Einzelhandelsunternehmen. 2010 schloss die Tengelmann-Filiale an der Welfenstraße.

Auf dem Parkplatz darf sich der Discounter vergrößern

Der Bonus-Markt, der die Räume übernahm, kränkelt seitdem, weil dort zu wenig Kunden einkaufen. Dass 2012 auch Schlecker sein Geschäft schloss, war zwar der Pleite der gesamten Drogerie-Kette geschuldet. In die Räume ist aber bisher kein neuer Händler gezogen.

Für Freude sorgte deshalb bei vielen Birkachern die Ankündigung von Penny, sich vergrößern zu wollen. 460 Quadratmeter Ladenfläche seien nach heutigen Maßstäben zu wenig, sagte eine Sprecherin im vergangenen Jahr. Es bestehe deshalb Interesse an mehr Platz.

Dem widersprach jedoch das Baurecht. Denn die Erweiterungsfläche auf dem rückwärtigen Teil des Gebäudes liegt formal gesehen im Naturschutzgebiet. Tatsächlich wurden dort bereits vor Jahrzehnten mit einer Ausnahmegenehmigung Parkplätze gebaut.

„Weil die Fläche bereits versiegelt war, konnten wir dem Antrag zustimmen“, sagt Rickes. Auf der gesamten Breite des Gebäudes kann so die Ladenfläche um sieben Meter in Richtung Hang vergrößert werden. Und auch nach dem Ausbau „sind noch genügend Stellplätze vorhanden“, sagt die Leiterin des Baurechtsamts.

Ende Februar sollen Verhandlungen mit Rewe beginnen

Für Hermann Huttenlocher, dem mit seinem Bruder Fritz das Grundstück gehört, ist die Erweiterung längst nicht sicher. „Das war der erste Schritt, und jetzt kommt der zweite.“ Rewe, die Konzernmutter von Penny, war zwar an ihn herangetreten, um über eine Vergrößerung zu sprechen. Deshalb hatte Huttenlocher den Bauantrag eingereicht. „Wir haben das in voller Übereinstimmung mit Rewe gemacht“, sagt er. „Aber nun müssen wir verhandeln, es geht um die Finanzierung.“

Anhand der genehmigten Pläne müssen die Kosten ermittelt werden. Ende Februar sollen dann die Gespräche mit Rewe aufgenommen werden. Dabei soll es unter anderem auch um ein langfristiges Bekenntnis zum Standort gehen.