Bundestrainer Alfred Gislason und sein Team spielen am Sonntag um Bronze. Foto: AFP/INA FASSBENDER

Die deutschen Handballer verpassen gegen den hohen Favoriten Dänemark den Einzug ins EM-Endspiel. Sie müssen nun schnell die Enttäuschung wegstecken, denn im kleinen Finale gegen Schweden steht viel auf dem Spiel, kommentiert unser Redakteur Jürgen Frey.

Es hat nicht sollen sein: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft verliert nach einem großen Kampf gegen den haushohen Favoriten Dänemark mit 26:29 und verpasst den Einzug ins EM-Finale. Ohnehin hatten nur die allergrößten Superoptimisten nach dem glücklichen und schmeichelhaften Einzug ins Halbfinale damit gerechnet. Zu durchwachsen verlief die Hauptrunde mit dem glücklichen Unentschieden gegen Österreich und der klaren Niederlage gegen Kroatien. Im Sport sind mitunter die verrücktesten Dinge möglich, gerade mit euphorisierten Fans im Rücken, mit Moral, Willen und einem unerschütterlichen Glauben an sich selbst – aber nicht in diesem Halbfinale, nicht gegen diese Ansammlung von Ausnahmekönnern.

Das DHB-Team kann den europäischen Gipfel nicht mehr erklimmen, das Wintermärchen reloaded ist nicht mehr zu realisieren. Doch diese Heim-EM ist deshalb nicht vorbei. Zwangsläufig ist dieses kleine Finale am Sonntag zwar das Duell der Enttäuschten. Doch die deutsche Mannschaft hat jetzt schon mehr erreicht, als ihr viele zugetraut haben. Nun geht es gegen Schweden nicht nur um einen erfolgreichen Abschluss und die Bronzemedaille, sondern auch um das direkte Ticket für die Olympischen Spiele in Paris, das mit Platz drei sicher gebucht wäre.

Deshalb wird es der Mannschaft nicht schwerfallen, sich noch einmal aufzuraffen und mit heißem Herzen noch einmal alles rauszuhauen, was in ihr steckt.