Der DJV-Vorsitzende Frank Überall fordert, deutsche Reporter in Sicherheit zu bringen. Foto: imago images / Sven Simon/Malte Ossowski/SVEN SIMON

Der Journalisten-Verband fordert, deutsche Reporter in Russland in Sicherheit zu bringen. Sie seien von drakonischen Strafen bedroht, wenn sie wahrheitsgemäß berichten.

Augsburg - Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) hat alle deutschen Auslandsreporter in Russland aufgefordert, aus Sicherheitsgründen schnellstmöglich das Land zu verlassen. Die Bundesregierung müsse bei der Evakuierung helfen, sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).

Alle internationalen Korrespondenten müssten sofort das Land verlassen. Angesichts des unter Präsident Wladimir Putin erlassenen neuen Mediengesetzes sei die freie Arbeit von Journalisten in Russland nicht mehr sicher, warnte Überall.

Journalisten-Verband: Reporter von drakonischen Strafen bedroht

Es sei dabei Aufgabe des Auswärtigen Amts, den deutschen Journalisten in Russland „alle nur erdenkliche Hilfe zuteilwerden zu lassen“, betonte er weiter: „Journalistinnen und Journalisten, gleich welcher Nationalität, sind in Russland von drakonischen Strafen bedroht, wenn sie wahrheitsgemäß berichten und nicht Putins Propagandalügen verbreiten wollen.“

Als Reaktion auf die Verschärfung des Mediengesetzes in Russland stellten dort bereits zahlreiche internationale Medien ihre Arbeit vorläufig ein, darunter CNN, BBC, ARD, ZDF und Deutschlandradio. Zugleich wurde der Flug- und Zahlungsverkehr zwischen Deutschland und Russland durch Sanktionen erheblich eingeschränkt, was auch ausländischen Journalisten die Arbeit in Russland sowie eine Ausreise erschwert.