Die Auftragsbücher der deutschen Baufirmen sind voll. Foto: dpa

Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen in Deutschland. Die deutsche Bausindustrie freut sich deshalb über prall gefüllte Auftragsbücher.

Wiesbaden - Die Niedrigzinsen und der Immobilienboom bescheren der Bauindustrie weiter prall gefüllte Auftragsbücher. Im März wuchs das Ordervolumen im Bauhauptgewerbe gemessen am Vorjahresmonat um 13,4 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Dies sei der höchste Wert in einem März seit dem Jahr 1995 (7,5 Milliarden Euro).

Bereinigt um den Effekt von Arbeitstagen und Preisänderungen verzeichneten die in der Statistik erfassten Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten noch ein Plus von 5,6 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat Februar sank das Ordervolumen saison-, arbeitstäglich- und preisbereinigt indes um 0,5 Prozent.

Grund für den Boom ist vor allem die ungebrochen hohe Nachfrage nach Immobilien. Wegen der niedrigen Zinsen sind Kredite für Häuser und Wohnungen billig geworden. Dazu kommen steigende Einkommen und die historisch gute Lage am deutschen Arbeitsmarkt. Das Bauhauptgewerbe, das auch den Bau von Straßen und Leitungen umfasst, hatte schon 2016 das beste Neugeschäft seit zwei Jahrzehnten erreicht.

Im ersten Quartal stiegen die Erlöse auf 12,9 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bauindustrie mitteilte. Dies sei ein nominales Plus von 11,6 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum und der höchste Umsatz in einem ersten Quartal seit 16 Jahren. Wegen des guten Auftakts und der hohen Aufträge hebe der Verband seine Umsatzprognose für 2017 an. Genaueres will er am 31. Mai verkünden. Bisher hatte die Bauindustrie einen fünfprozentigen Anstieg auf ein 20-Jahres-Hoch erwartet.