Alles im Lot: Florian Gassmann ist verheiratet, Vater einer Tochter und arbeitet ehrenamtlich in der Suchtberatung. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Florian Gassmann hat ein Leben voller Schlaglöcher hinter sich. Jahrzehntelang hat er getrunken und Heroin gespritzt. Erst mit Ende 30 schaffte er den Absprung.

Seinen ersten Rausch hatte Florian Gassmann mit zwölf Jahren. Während der Vater mit einem Arbeitskollegen Geburtstag feierte, zapften Gassmann und der Sohn der Familie heimlich ein Bierfass an. Goldglänzend, drei Liter Warsteiner. An den Geschmack kann sich Gassmann nicht mehr erinnern, aber er weiß noch genau, wie leicht er sich plötzlich fühlte: „Ich lief die Treppe vom Kellerzimmer des Freundes hoch und dachte, ich würde schweben.“ Es war ein Gefühl, das er die folgenden Jahre immer wieder heraufzubeschwören versuchte.