Trainer Christian Gross Foto: AP

Dem VfB genügt in Hoffenheim ein Punkt für Platz sechs, der Coach fordert aber einen Sieg.

Stuttgart - Solche Tage mag Christian Gross irgendwie gar nicht. Tage, die dermaßen viel an Ablenkung bieten, dass der Blick aufs Wesentliche schonmal verloren gehen kann. Tage wie diese.

Vor gut einer Woche stand das letzte Heimspiel der Bundesligasaison bevor. Viel war von der Partie gegen den FSV Mainz 05 die Rede gewesen, noch viel mehr aber von den Abschiedsszenen der scheidenden VfB-Profis. Das Ende ist bekannt: Gegen starke Mainzer reichte es am Ende nur zu einem 2:2 - und die Entscheidung, ob der VfB sich noch für die Europa-Liga qualifiziert, wurde vertagt. Auf diesen Samstag.

Auf einen Tag also, dem wieder einmal ein gewaltiges Brimborium vorausging. Am gestrigen Donnerstag gab Bundestrainer Joachim Löw in Sichtweite des Clubgeländes des VfB seinen erweiterten WM-Kader bekannt - und auch davon kann man sich schon mal ein wenig ablenken lassen. Aber das soll nicht passieren.

Die Ausgangsposition klingt verlockend einfach. Der VfB Stuttgart spielt sein Saisonfinale am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) bei 1899 Hoffenheim - und ein Unentschieden genügt den Roten, um Platz sechs und damit das Erreichen der Europa-Liga zu sichern. "Das Ziel ist greifbar nahe", sagt Manager Horst Heldt. Zeitgleich spielt zudem der Hamburger SV, derzeit Siebter mit drei Punkten Rückstand auf den VfB aber dem besseren Torverhältnis, bei Werder Bremen. Und weil die Grün-Weißen noch um den Einzug in die Champions League kämpfen, ist eine Hamburger Niederlage gar nicht so unwahrscheinlich - und dann wäre es schlicht egal, wie der VfB in Hoffenheim abschneidet. Aber wie gesagt: Darauf will sich Christian Gross nicht verlassen müssen.

Denn erstmals seit langem hat der VfB wieder etwas zu verlieren. Nach all der Plackerei, die eine solche Aufholjagd mit sich bringt, am Ende doch noch mit leeren Händen dazustehen wäre umso bitterer. "Wir haben so sehr um diesen Platz gekämpft und Sensationelles geleistet", sagt Kapitän Matthieu Delpierre, "es wäre grausam, wenn wir es doch nicht schaffen sollten."

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Lehmann - Osorio, Delpierre, Tasci, Molinaro - Hilbert, Träsch, Khedira, Hleb - Marica, Cacau

Christian Gross hält die Spannung hoch. Wie er das macht, lesen Sie in unserer Printausgabe vom 7. Mai.