Dieser Blitzer auf der Hauptstätter Straße ist ­Vorbild für die „Theo“ Foto: Leif Piechowski

Diskutieren Sie mit - Stuttgarts OB Kuhn und die Polizei planen drastischere Maßnahmen gegen die nächtliche Raserei auf der Theodor-Heuss-Straße. Nachts soll Tempo 30 gelten – überwacht mit Blitzern. Eine innerstädtische Rennstrecke sei in der Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehen.

Stuttgart - Das nächtliche Schaufahren mit schnellen Autos, das unbeteiligte Verkehrsteilnehmer und Passanten gefährdet, soll ein Ende haben. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und die Polizei bauen entlang der Partymeile Theodor-Heuss-Straße jetzt Bremsen ein – zunächst versuchsweise für die Dauer eines Jahres.

Von Frühjahr kommenden Jahres an wird zwischen dem Rotebühlplatz und dem Arnulf-Klett-Platz beim Stuttgarter Hauptbahnhof nachts eine Tempo-30-Zone sein. Immer in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr soll die normalerweise zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern heruntergesetzt sein, kündigten die Behörden am Montag an. Vom Sommer an werde es auch je eine Blitzer-Anlage auf der „Theo“ und auf der anschließenden Friedrichstraße geben, mit denen scharf kontrolliert wird.

OB Kuhn redet Klartext

Kuhn fand am Montag deutliche Worte. „Rennstrecken mitten in der Stadt sieht die Straßenverkehrsordnung nicht vor. Wir können daher nicht länger zusehen, wenn eine motorisierte Vergnügungsszene die Theodor-Heuss-Straße missbraucht“, sagte der OB. Das ist die Konsequenz aus einer Serie von Unfällen und Gefahrensituationen.

Auch Poller und Fahrbahnschwellen geplant

Auch im Umfeld der Partymeile weisen Stadt und Polizei das Rasen und die Protzerei mit dem Auto in die Schranken. An den Wochentagen Donnerstag bis Sonntag wird die Lautenschlagerstraße jeweils zwischen 20 und 6 Uhr gekappt. Mit einem Poller will man der PS-Szene eine beliebte kleine Rundstrecke verbauen. Und auf der Bolzstraße, dicht an der Einkaufsmeile Königstraße, werden Betonerhebungen in der Fahrbahn zu langsamem Fahren zwingen.

Dass etwas geschehen muss, damit nicht noch mehr passiert, sieht auch der Automobilclub ADAC ein. „Das ist absolut legitim“, sagte Reimund Elbe, Sprecher des ADAC Württemberg, unserer Zeitung. Nach einem Jahr müsse man aber ehrlich Bilanz ziehen.