Jens Umbreit bei der Arbeit. Der Radiomoderator begleitet Dynamo seit 1993. Foto: Umbreit

Radiomoderator und Dresden-Fan Jens Umbreit spricht in unserer Serie „Das Gegnerinterview“ über die anstehende Partie gegen den VfB Stuttgart.

Dresden - Der VfB Stuttgart tritt an diesem Samstag (13 Uhr) bei Dynamo Dresden an. Vor der Partie haben wir mit Dresden-Fan und Radiomoderator Jens Umbreit über das Spiel, Reisewarnungen der Ultras, den Wunsch nach der Rückkehr von Jos Luhukay und Dresdner Sehenswürdigkeiten gesprochen.

Hallo Herr Umbreit, am Wochenende kommt der VfB Stuttgart zum Gastspiel nach Dresden. Wie ist die Stimmung im Dynamo-Lager nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg?
„Die ist natürlich etwas gedrückter als noch vor einem Monat. Viele dachten nach dem Sieg gegen Hannover 96 bereits, es geht genauso weiter wie letztes Jahr. Doch dem ist nicht so. Unter den Fans sind aber die meisten Realisten und wissen, dass das Aufstiegsjahr einfach überragend war und schwer zu wiederholen ist. Natürlich sind vier sieglose Spiele ärgerlich, aber bei einem Aufsteiger sind Rückschläge auch einkalkuliert. Insofern ist das Glas eher halbvoll als halbleer.“
Der Verein an sich hat sich ja die letzten Jahre konsolidiert.
„Absolut. Was die Vereinsführung – insbesondere Sportdirektor Ralf Minge – geleistet hat, ist außerordentlich. Der Verein ist quasi schuldenfrei. Hervorheben muss man natürlich auch Trainer Uwe Neuhaus. Er ist ein Glücksfall für den Verein und meiner Meinung nach einer der Top 5 Trainer in der 2. Bundesliga.“
Wie schätzen Sie den Gegner ein?
„Ich habe vor Tagen mal im Spaß gefragt ob es denn möglich wäre, dass Dutt und Luhukay zurückkommen. Wenigstens für dieses eine Spiel! (lacht) Scherz beiseite, als klaren Favoriten natürlich. Der VfB Stuttgart kommt gerade so richtig ins Rollen und hat mit Hannes Wolf eines der größten Trainertalente des Landes unter Vertrag genommen. Es gibt bessere Zeitpunkte, um gegen die Schwaben zu spielen. Aber: Unsere Heimbilanz gegen den VfB ist gar nicht so schlecht und zuletzt waren wir immer dann gut, wenn wir nicht in der Favoritenrolle waren. Siehe die Spiele gegen Union und Hannover in der Liga oder gegen Leipzig im DFB-Pokal.“
Dynamo spielt gegen den VfB in einem Sondertrikot.
„Korrekt. ‚Love Dynamo – Hate Racism‘ wird darauf zu lesen sein. Das ist aber an sich nichts Besonderes mehr, Dynamo unterstützt diese Aktion der FARE-Initiative schon seit vier oder fünf Jahren, was auch eine bestimmte Wahrnehmung erfährt.“
Was muss der VfB-Fan in Dresden gesehen haben?
„Natürlich sollte man sich das ‚Standard-Programm‘ gönnen, sprich Frauenkirche, Zwinger und die Semperoper. Die gesamte Altstadt gehört meiner Meinung nach zu den schönsten in Deutschland, das sollte man sich schon anschauen. Nicht zu vergessen die tolle Kneipenszene in der Dresdner Neustadt. Wer nach dem Spiel noch auf ein Bierchen unter Leute möchte, ist da genau richtig.“
Die Stuttgarter Ultras haben in ihrem letzten Kurvenblatt eine Art Reisewarnung für Dresden kommuniziert: Man solle sich bloß nicht zu offen mit VfB-Farben in der Stadt zeigen, sonst drohen Übergriffe. Können Sie das nachvollziehen?
„Nicht wirklich. In der Innenstadt ist das kein Thema. Ganz Dresden ist zwar heißblütig und emotional, wenn es um Fußball geht, aber wir sind gute Gastgeber. Wir freuen uns auf die Gäste aus Stuttgart und ein gutes Spiel vor ausverkauftem Haus! Zudem gibt es ein gutes und ausgereiftes Sicherheitskonzept bei Dynamo-Heimspielen.“

Zur Person:

Jens Umbreit (41) ist Radiomoderator bei Radio Dresden und berichtet seit 1993 rund um Dynamo Dresden. Zudem zeichnet er mit für den Talk 1953.tv verantwortlich und twittert via @jumbreit.

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