Katinka Keller Foto: Ina Schäfer

Das Café Stella ist ein Treffpunkt für ein alternatives Publikum, aber auch für Familien. Vor gut einem Jahr hat Katinka Keller das Café in der Hauptstätter Straße von Liane Schmid übernommen. Das Traditionslokal in der Innenstadt ist vor allem wegen seiner Frühstückszeiten beliebt: Bis 18 Uhr kann dort die erste Mahlzeit eingenommen werden.

S-Süd - Katinka Keller ist vor gut einem Jahr in große Fußstapfen getreten. 29 Jahre lang hatte Liane Schmid das legendäre Café Stella an der Hauptstätter Straße geführt. Ursprünglich nicht einmal halb so groß wie heute, ist es seit jeher Treffpunkt vor allem des alternativen Publikums. Aber nicht nur: zum Mittagstisch kommen Menschen, die in der Nähe arbeiten, und am Wochenenden Familien. Das Frühstück aber ist bei allen gefragt, jeden Tag wird es bis 18 Uhr serviert. Viele der Gäste sind Stammgäste und kommen seit Jahrzehnten dort hin.

Früher war das Stella der Proberaum für Bands

„Als das Stella eröffnet wurde, war ich noch gar nicht geboren“, sagt Katinka Keller. Die 28-Jährige hat in Stuttgart gelebt, bis sie für einen Job als Hotelfachwirtin in die Schweiz gezogen ist. Zurück in Stuttgart bot sich schnell die Chance, das Stella zu übernehmen. „Etwas zu leiten war schon immer ein Traum. Als ich erfahren habe, dass Liane Schmid ihr Café abgeben möchte, habe ich nicht lange überlegt“, sagt sie.

Sehr viel geändert habe sie nicht. Viele Mitarbeiter sind noch immer dieselben, noch immer gibt es Konzerte. „Früher war das Stella eine Art Proberaum für Bands“, erzählt Katinka Keller, die inzwischen viele Geschichten aus den Anfängen des Ladens kennt. Kultur und Musik waren immer wichtig an der Hauptstätter Straße. Das sogenannte Feierabendkollektiv um die Singer/Songwriter Max Francois und Micha Schlüter sowie deren Gäste sorgen seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen für die Musik am Feierabend.

Der Geburtstag wird mehrere Wochen gefeiert

Auch das Angebot auf der Karte ist noch immer so, wie es von den Gästen erwartet wird. Ein paar Experimente wagt die Küche aber gelegentlich doch. Hinter den Kochtöpfen steht eine Köchin, die ein Buch über vegane Gerichte herausgebracht hat. So stehen auf der Karte des Stellas nicht nur Fleisch und vegetarische Gerichte, sondern auch rein vegane Speisen. Neu sind jetzt auch vegane Kuchen, wie etwa eine Donauwelle. Während der WM gab es vegane Grillgerichte, das Saitan für die Steaks wurde dafür sogar in der Küche hergestellt. „Das waren alles Experimente, das war anfangs etwas chaotisch, aber dann hat es ganz gut geklappt“, sagt Katinka Keller. Das 30-jährige Bestehen des Café Stella wird schon jetzt gefeiert, nicht nur am eigentlichen Geburtstag im Herbst. „Wir möchten nicht nur an einem Wochenende feiern“, sagt die Geschäftsführerin. Deshalb gibt schon in den Wochen davor Partys. Angefangen hat es mit einer 80er-Party mit Musik und Getränken aus jenem Jahrzehnt, am 9. August folgt die 90er-Party.