Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht Foto: dpa

Die Batterie gilt als die Schlüsseltechnologie für das Elektroauto - und damit auch für die Hersteller dieses Autos. Doch ein Versuch, diese industriell in Deutschland herzustellen, ist bereits gescheitert. Das darf es nach Ansicht von Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht aber noch nicht gewesen sein.

Stuttgart - Die deutsche Autoindustrie braucht nach Ansicht von Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht staatliche Förderung, damit im Inland die Produktion von Batterien fürs Elektroauto angesiedelt werden kann. „Wenn sich Deutschland nicht von Asien abhängig machen will, müssen wir die Batterie hier produzieren“, sagte Brecht in Stuttgart. Die Batteriefabrik, die der amerikanische E-Autohersteller Tesla derzeit im US-Bundesstaat Nevada baut, sei hoch subventioniert. „Da können wir nicht mithalten.“ Industriepolitik sei zwar teuer, aber in Deutschland hingen 800 000 Arbeitsplätze an der Autobranche.

Daimler hatte bereits vor einigen Jahren versucht, zusammen mit einem Partner eine eigene Zellfertigung im sächsischen Kamenz aufzubauen und auch andere Hersteller zu beliefern, gab diesen Versuch jedoch auf, weil Autohersteller nicht bei einem Wettbewerber einkaufen wollten und weltweite Überkapazitäten die Marktchancen verdüsterten.

Ein früherer Anlauf scheiterte – Brecht sieht aber heute bessere Chancen

Für Brecht ist dies kein Grund, die Idee einer inländischen Batterieproduktion aufzugeben. Die Technologie der neuen Zellgeneration sei so kompliziert, dass eine Batterie kein beliebig austauschbares Produkt mehr sei. Damit eine Produktion in Deutschland rentabel sei, benötige man jedoch eine Stückzahl, die ein einzelner Hersteller nicht erreichen könne, sehr wohl aber ein Zulieferer. Dies könne Bosch sein, aber auch Tesla. Der US-Hersteller verhandelt nach früheren Angaben von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über den Bau einer Batteriefabrik in Deutschland.

Die Zahl der Daimler-Arbeitsplätze in Deutschland wird nach Brechts Einschätzung stabil bleiben oder auch leicht steigen. „Für dieses Jahr haben wir eine ausgeglichene Personalplanung. Wir kommen aber immer einen Tick besser raus, als die Planungen sind“, so Brecht.