Gillian Anderson und David Duchovny ermitteln wieder Quelle: Unbekannt

Eine Frau glaubt, von Aliens ent­führt worden zu sein. Geheimlabors züchten genmanipulierte Menschen. Mulder macht mit seinem Handy Jagd auf einen Echsenmann. Und Scully ist wie immer skeptisch. Willkommen zurück in der unheimlichen Welt von „Akte X“.

Irgendwann, als Scully und er den Selbstmord eines Wissenschaftlers aufklären wollen, landet Fox Mulder in einer Bar. Eine Reihe kurioser Verwechslungen endet fast damit, dass er auf der Toilette Sex mit einem Verdächtigen hat. „Die Wahrheit ist irgendwo da drinnen“, wird der Mann zum Abschied sagen und Mulder aufs Herz klopfen, Und der FBI-Mann wird kleinlaut zugeben: „Ja, so was Ähnliches habe ich irgendwo schon einmal gehört.“

Fox Mulders Glaubenskrise

Das Innen ist also das neue Außen. Mit dem Satz „The truth is out there“ – „Die Wahrheit ist irgendwo da draußen“ – endet traditionell der Vorspann der Mysteryserie „Akte X“, die zwischen 1993 und 2002 eine Institution der TV-Unterhaltung war und die nun für sechs Folgen zurückkehrt. Fox Mulder (David Duchovny) scheint in der Zwischenzeit vom Glauben an das Unglaubliche abgefallen zu sein. Er stellt sich selbst und seine früheren Überzeugungen in Zweifel. Er ist zum Skeptiker geworden, der wie seine Kollegin Dana Scully (Gillian Anderson) an nichts glaubt, das sich nicht messen oder wissenschafltlich erklären lässt.

Die zehnte „Akte X“-Staffel beginnt mit Fox Mulders Glaubenskrise und erweist sich schnell als Hommage an die Serie, die in den 1990ern das Mysterygenre populär machte. Die drei Episoden, die bisher in den USA ausgestrahlt wurden, arbeiten sich nicht nur an den typischen „Akte X“-Topoi und damit am Paranormalen ab, sondern lieben auch selbstreferenzielle Spiele. Mal werden ikonische Szenen nachgestellt – etwa wenn Mulder und Sully mit Taschenlampen durch einen graublauen Raum huschen –, mal hat Mulder als Klingelton seines Handys die „Akte X“-Erkennungsmelodie ausgesucht, mal wird der langjährigen „Akte X“-Produzentin Kim Manners in Form eines Grabsteins ein Denkmal gesetzt.

Trend zur TV-Rückkehr

Doch die Hommage kommt dabei der Selbstparodie gefährlich nahe. Und daran, dass die Serie nun Komiker für Gastauftritte bucht, muss man sich erst noch gewöhnen. In der Episode „Der Kampf“ ist das Joel McHale aus „Community“, in „Mulder und Scully und das Wer-Monster“ Rhys Darby aus „Flight Of The Conchords“.

Serien-Comebacks sind im US-Fernsehen angesagt. „Akte X“ macht nur den Anfang. Zurzeit wird zum Beispiel an Fortsetzungen von „Twin Peaks“, „Gilmore Girls“ und „MacGyver“ gearbeitet. Netflix setzt am 26. Februar „Full House“ fort. Und am 21. Februar wird es eine einmalige „Friends“-Reunion (allerdings ohne Matthew „Chandler Bing“ Perry) geben.

Der US-Comedian Jimmy Kimmel hat sich in seiner Show bereits über diese Serien-Comeback-Manie lustig gemacht: In einem TV-Sketch spielt George Clooney wieder den Kinderarzt Doug Ross aus der Arztserie „ER“, dem – weil er angeblich der Einzige war, der Zeit für eine „ER“-Reunion hatte – nun allerdings Hugh Laurie („Dr. House“) assistieren muss.

„Akte X“: ab 8. Februar, montags, 21.10 Uhr, Pro Sieben