Auf lange Wartezeiten muss man sich momentan vor dem SSB-Kundenzentrum am Charlottenplatz einstellen. Foto: Leif Piechowski

Kurz vor Schulbeginn ist der Ansturm der Schüler, Auszubildenden und Studenten auf die Kundenzentren der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) groß. Die Wartezeiten will die SSB nun mit zusätzlichem Personal verringern – für viele kommt dies jedoch zu spät.

Stuttgart - Bereits seit einer Woche läuft Mirjam Aichele mehrmals am Tag zu dem Kundenzentrum der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) am Charlottenplatz. Sie will ein Wochenticket kaufen, doch egal zu welcher Tageszeit sie an den Schalter kommt, ihr bietet sich der gleiche Anblick: „Die Warteschlange reicht aus dem Kundenzentrum heraus und bis zu den Treppen hinunter“, sagt sie. Mit eineinhalb Stunden Wartezeit müsse man rechnen.

Auf den Ansturm der Schüler, Studenten und Auszubildenden reagiert die SSB nun mit längeren Öffnungszeiten, mehr Mitarbeitern und Infoständen für Fahrplanauskünfte – allerdings erst ab dem 9. September.

„Das kommt für mich zu spät“, sagt Stephan Bischoff, der für seine Tochter in der Warteschlange vor dem Kundenzentrum in der Klettpassage steht. Schließlich brauche seine Tochter das Ticket zum Schulbeginn. Auch Daniel Köhler hat wenig Verständnis dafür, dass er seit einer Dreiviertelstunde auf sein Schüler-Ticket warten muss. Zwar hätte er das Formular auch ausfüllen und per Post oder E-Mail an die SSB schicken können. Doch er war sich nicht sicher, ob er alles richtig ausgefüllt hat. „Das Antragsformular ist recht kompliziert, da wollte ich mich lieber beraten lassen“, sagt er. Silke Flattig, die in der Nähe arbeitet, wollte nur schnell am Kundenzentrum vorbeischauen und ein Schülerticket für ihre Tochter besorgen. Auf die Wartezeit von einer Stunde war sie nicht eingestellt. „Ich verstehe nicht, warum zu diesen Stoßzeiten von sechs Schaltern nur drei geöffnet haben.“

Im i-Punkt auf der Königstraße ist dagegen zur selben Zeit nichts los

Die Sommerferien gehen zu Ende, und wie jedes Jahr müssen Schülertickets und Studi-Tickets verlängert oder beantragt werden. Warum die SSB trotz der vorhersehbaren Schlangen vor den Kundenzentren an Charlottenplatz, Klettpassage und Rotebühlpassage nicht bereits eine Woche früher reagiert hat, bleibt auch auf Nachfrage unklar.

Im i-Punkt auf der Königstraße ist dagegen zur selben Zeit nichts los. Auch dort werden Verbundpässe ausgestellt. „Viele wählen den traditionellen Weg zu unseren Kundenzentren, dabei kann man einige Tickets online beantragen“, sagt Susanne Schupp, Sprecherin der SSB. Sie empfehle den Kunden, sich vorab auf der Homepage der SSB zu informieren (www.ssb-ag.de). Auch über Facebook, Twitter und an den Unis werde man über die verschiedenen Möglichkeiten aufgeklärt.

Von nächster Woche an springen zehn weitere Mitarbeiter zur Unterstützung für diesen Monat ein. In der Klettpassage soll ein Servicemobil das Kundenzentrum ergänzen, separate Informationsstände mit Fahrplanauskünften werden an Rotebühlplatz und Charlottenplatz aufgestellt. „Wir hoffen, dass es hilft, aber ganz werden sich die Wartezeiten im September nicht vermeiden lassen“, sagt Susanne Schupp.

Tipps für den Ticketkauf

Die Kundenzentren sind von 9. September an montags bis freitags von 7 bis 19.45 Uhr und samstags zwischen 10 und 14 Uhr geöffnet. Dies gilt nur für September.

Verbundpässe werden auch im i-Punkt, Königstraße 1 A, ausgestellt.

Schüler, Auszubildende und Studenten können den Verbundpass online beantragen. Das Ticket wird innerhalb von vier Werktagen zugeschickt. Monatsmarken gibt es an den Fahrkartenautomaten.

Studenten (ab sofort auch Uni Stuttgart) können ihr Studi-Ticket unter www.ssb-ag.de/StudiTicket-453-0.html kaufen.