Diese beiden Männer wollen die CDU-Spitzenkandidatur: Thomas Strobl (rechts) und Guido Wolf. Foto: Lichtgut/Horst Rudel

Laut einer Infratest-dimap-Umfrage hat im Zweikampf um die Spitzenkandidatur der CDU für die Landtagswahl 2016 Thomas Strobl vor Guido Wolf die Nase vorn.

Stuttgart - Im Rennen um die CDU-Spitzenkandidatur liegt CDU-Landeschef Thomas Strobl nach einer Umfrage klar vorne. In der Befragung von Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der „Stuttgarter Zeitung“ halten 33 Prozent Strobl für den geeigneteren Kandidaten. Sein Kontrahent, Landtagspräsident Guido Wolf, kommt auf 21 Prozent.

Auch bei den CDU-Anhängern kann Strobl eindeutig punkten - mit 39 Prozent liegt er vor Wolf, der auf 24 Prozent kommt. Einen Spitzenwert bei der Popularität erreicht der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die stärkte politische Kraft bliebe jedoch die CDU, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Bei sechs CDU-Regionalkonferenzen stellen sich die beiden CDU-Kandidaten Strobl und Wolf dem Votum der Parteibasis. Am Donnerstagabend beginnt die erste Veranstaltung in Sinsheim. Am Ende entscheiden die CDU-Mitglieder per Briefwahl, wer für die Landtagswahl 2016 Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werden soll.

Strobl sagte zu seinem Vorsprung in der Umfrage: „Sie spiegeln auch das wider, was ich in vielen Veranstaltungen im ganzen Land erlebe.“ Aber entschieden werde die Frage nach dem Spitzenkandidaten von den Mitgliedern in Baden-Württemberg.

Für eine grün-rote Mehrheit reicht es wie bereits in der zurückliegenden Umfrage nicht mehr, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Die Grünen kämen auf 22 Prozent (plus 1 Punkt), die SPD auf unverändert 20 Prozent. Die CDU könnte 41 Prozent der Stimmen holen. Die rechtskonservative Alternative für Deutschland (AfD) würde erstmals mit fünf Prozent knapp ins Parlament einziehen, die FDP wäre mit drei Prozent nicht mehr vertreten.

49 Prozent für grün-rote Regierung

Laut Befragung sprechen sich 49 Prozent für eine Fortsetzung des grün-roten Regierung aus, 46 Prozent wollen einen Regierungswechsel.

Nach der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap konnte der grüne Regierungschef Kretschmann seine Popularität weiter steigern. 70 Prozent sind demnach mit seiner Arbeit zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das waren vier Prozentpunkte mehr als bei der Umfrage im Mai 2014 und ist Kretschmanns bislang bester Wert. Die Grünen-Landespartei erklärte dazu, die Baden-Württemberger schätzten die Arbeit und den Führungsstil des Ministerpräsidenten sehr. „Winfried Kretschmann tut dem Land gut.“

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid, der für die SPD ins Rennen um das Ministerpräsidentenamt 2016 geht, konnte seine Zustimmungswerte um drei Prozentpunkte verbessern. 38 Prozent der Befragten gaben an, mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Die Arbeit der Landesregierung insgesamt kam bei 60 Prozent der Befragten gut an. Auch unter den CDU-Anhängern zeigten sich 54 Prozent zufrieden mit Grün-Rot.

Der Finanzminister und SPD-Landesvorsitzende Schmid erklärte: „Es gibt keine Wechselstimmung in Baden-Württemberg. Die Chancen, unsere erfolgreiche Regierungsarbeit fortzusetzen, sind weiterhin intakt.“ Für die SPD gebe es noch Luft nach oben.

Infratest Dimap hatte am 10. und 11. November 1000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt.