Lady Gaga - Born This Way, 1 Stern Foto: Interscope/Universal

Es muss nicht mehr bewiesen werden - Lady Gaga ist ein Pop-Phänomen und ein Superstar.

Lady Gaga - Born This Way
1 Stern

Es muss nicht mehr bewiesen werden, dass Lady Gaga zum Pop-Phänomen taugt und der erste neue Superstar des 21. Jahrhunderts ist. Abgesehen von unglaublichen Verkaufszahlen ist die Kunstfigur, die sich die New Yorkerin Stefani Joanne Angelina Germanotta ausgedacht hat, modische Avantgarde und in ihren immer neuen medialen Inszenierungen eine Sensation. Schade nur, dass die Musik, die sie macht, so furchtbar langweilig ist.

Das zweite Lady-Gaga-Album "Born This Way", das an diesem Montag erschienen ist, irrt zwischen Snaps "Rhythm Is A Dancer", Dr. Albans "It's My Life" und Culture Beats "Mr. Vein" umher, tobt sich also zum aus den frühen 1990er Jahren herübergeretteten Eurodance-Rabatz aus. Avantgarde-Techno-Rock sei das, sagt Lady Gaga. Festzeltmusik wäre der treffendere Ausdruck. Nummern wie "Marry The Night", "Judas" oder "The Queen" fordern mit ihren plärrenden Synthesizern und den dumpf aufstampfenden Elektrobassdrums aufdringlich zum Mitklatschen und Mitgrölen auf. Und dass der Song "Americano" die US-Einwanderungsgesetze kritisiert, entschuldigt keinesfalls seine Schlagerbanalität.

Auf ihrem Debüt "The Fame Monster" hatte es Lady Gaga verstanden, auch musikalisch zu überraschen. Songs wie "Poker Face" sucht man auf "Born This Way" aber vergeblich. Das teilweise in gebrochenem Deutsch gesungene "Scheibe" ist wenigstens noch skurril. Und sowohl der Titelsong "Born This Way" als auch "Black Jesus - Amen Fashion", die zu den besten Nummern des Albums zählen, erweisen sich bei näherer Betrachtung bloß als Paraphrasen von Madonnas "Express Yourself".