Bis zum DFB-Pokal-Endspiel sind es zwar noch vier Wochen. Doch der VfB Stuttgart will das Cup-Finale als Motivationsspritze für den Bundesliga-Endspurt nutzen. Sportdirektor Bobic stellt klar: „Jeder spielt um einen Platz im Pokalfinale.“ Foto: dpa

Bis zum DFB-Pokal-Endspiel sind es zwar noch vier Wochen. Doch der VfB Stuttgart will das Cup-Finale als Motivationsspritze für den Bundesliga-Endspurt nutzen. Sportdirektor Bobic stellt klar: „Jeder spielt um einen Platz im Pokalfinale.“

Stuttgart - Lockerer Bundesliga-Ausklang? Keine Chance! Für Sportdirektor Fredi Bobic beginnt beim VfB Stuttgart spätestens mit dem Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen die SpVgg Greuther Fürth die heiße Casting-Phase für das DFB-Pokal-Finale.

„Das hat nix mit Auslaufen zu tun“, stellte der 41-Jährige am Donnerstag vor dem 32. Bundesliga-Spieltag gegen den bereits feststehenden Absteiger aus Franken klar. „Jeder spielt um einen Platz im Pokalfinale.“ Am 1. Juni ist es dann soweit. Der schwäbische Fußball-Traditionsclub trifft im Endspiel in Berlin auf Branchenprimus FC Bayern München.

Auf dem Weg in die Hauptstadt verlangen die Verantwortlichen des Bundesliga-Zwölften höchsten Einsatz. „Ich erwarte, dass die Mannschaft alles in die Waagschale wirft. Das ist ein gefährliches Spiel, weil Fürth auswärts ein, zwei Ausrufezeichen gesetzt hat, die man im Vorfeld nicht erwartet hat“, warnte Bobic. Der Aufsteiger aus Fürth holte in der Fremde beachtliche 14 Zähler - zuhause glückten den Franken hingegen nur vier Punkte, aber kein Dreier.

„Ich glaube, sie spielen ganz frei drauf los“, meinte Trainer Bruno Labbadia vor dem vorletzten Heimspiel dieser Saison gegen das abgeschlagene Tabellen-Schlusslicht. Er erwarte einen „aufopferungsvoll“ auftretenden Gast, „der aber nicht wild oder total offensiv spielt, aber mit hoher Intensität.“

Die SpVgg jedenfalls will sich nicht hängen lassen. „Man hat schon in den letzten Wochen gesehen, als wir noch nicht rechnerisch, aber praktisch abgestiegen waren, dass das Team eine große Moral hat“, sagte Fürths Trainer Frank Kramer. Am vergangenen Spieltag war der Abstieg des Schlusslichts besiegelt worden.

Personell hat Labbadia einige Fragezeichen. Beim ernüchternden 0:3 gegen den FC Augsburg vor einer Woche sah Goalgetter Vedad Ibisevic seine zehnte gelbe Karte, Innenverteidiger Georg Niedermeier seine fünfte. Auf einen Ersatz für den bosnischen Torjäger hat sich Labbadia noch nicht festgelegt. „Wir sind ein bisschen am Probieren. Wir spielen ein bisschen was durch“, sagte der 47-Jährige.

Als möglicher Ersatz gilt Federico Macheda. Die italienische Leihgabe von Manchester United kam an Ibisevic nicht vorbei. „Rein von der individuellen Qualität ist er sehr, sehr gut“, sagte Labbadia, der dem 21-Jährigen eine starke Technik und einen guten Abschluss bescheinigt. „Er hat aber noch nicht die Bindung gefunden“, urteilte der VfB-Coach über den Winterneuzugang.

Für Niedermeier kristallisiert sich ebenfalls eine Leihgabe als möglicher Stellvertreter heraus. Der Brasilianer Felipe dürfte neben Antonio Rüdiger auflaufen. „Er ist ein sehr, sehr guter Profi. Er lässt sich nicht hängen, auch wenn er nicht spielt“, sagte Labbadia.

Für Kapitän Serdar Tasci dürfte Fürth noch zu früh kommen. Der Innenverteidiger absolvierte nach seinen hartnäckigen Beschwerden an der Achillessehne bereits am Mittwoch erste Gehversuche. Doch: „Wir müssen sehen, wie er die nächsten zwei Tage packt“, dämpfte Labbadia die Erwartungen. Tasci habe von sich aus den Anstoß gegeben, wieder ins Training zurückzukehren. Zuletzt war der 26-Jährige in der Bundesliga am 7. April gegen Hannover 96 (0:0) aufgelaufen.

Ob Mittelfeldspieler Tamas Hajnal im Saison-Endspurt überhaupt nochmal angreifen kann, ist ungewiss. Der Ungar erlitt bereits am Mittwoch im Training einen Bänderriss im linken Sprunggelenk und fällt vorerst aus. „Es hat relativ geknallt. Wir hatten Angst, dass da noch mehr ist“, beschrieb Labbadia die Schrecksekunde. Für das von Bobic ausgerufene Pokal-Casting stehen die Chancen von Hajnal jedenfalls nicht gut.

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Rüdiger, Felipe, Molinaro - Gentner, Boka - Harnik, Maxim, Traoré - Macheda
SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Nehrig, Sobiech, Mavraj, Baba - Geis - Klaus, Fürstner, Prib, Park - Djurdjic