Im Mai 2014 jubeln Hamburger Fans in der Imtech Arena nach dem Abpfiff des gewonnenen Relegationsspiels Greuther Fürth. Prognose für diese Saison: Diesmal wird es leider der Abstieg. Foto: dpa

Unser Check zum Ende der Hinrunde: Plus und minus im Kampf ums Überleben in der Fußball-Bundesliga. Die Prognose: Den HSV erwischt es, für den VfB Stuttgart wird es knapp, aber er wird es schaffen.

14. Platz: Hamburger SV, 17 Punkte

smileyDer Dino der Bundesliga entkam in der vergangenen Saison nur mit knapper Not über die Relegation gegen Greuther Fürth der Zweitklassigkeit. Das möchte niemand im Verein noch einmal erleben. Diesmal tut der Traditionsclub alles, um seinen Nimbus ohne ein Herzschlag-Finale bewahren: Noch nie seit der Bundesliga-Gründung 1963 ist der Hamburger SV abgestiegen. Die Fans des HSV stehen unbeirrbar hinter ihrer Mannschaft. Das kann vor allem in den Heimspielen den einen oder anderen zusätzlichen Punkt bringen. Der neue Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer lenkt die sportlichen Geschicke mit Ruhe und Weitsicht. Die Störfeuer von außen sind im letztjährigen Chaos-Club seltener geworden.
sadDer Mannschaft um Superstar Rafael van der Vaart fehlt der Teamspirit, der in den engen Spielen häufig entscheidet. Der Kader ist teuer, aber es fehlen Akteure, die im Zweifelsfall den Unterschied machen können. Vom HSV-Investor und Milliardär Michael Kühne ist in der Winterpause keine neue Finanzspritze zu erwarten. Im Gegenteil: Er will seine 25 Millionen Euro, die er in den Club gesteckt hat, wider Erwarten nicht in Anteile an der HSV-AG umwandeln, er will sein Geld zurück. Das könnte noch für Unruhe sorgen.

Prognose: Sorry HSV, aber diesmal wird es der Abstieg.

15. Platz: VfB Stuttgart, 17 Pkt.

smileyHuub Stevens ist ein erfahrener Trainer, der genau weiß, was das heterogene Team um Kapitän Christian Gentner im Kampf ums Überleben jetzt braucht: Disziplin, Konzentration, ein Höchstmaß an Fitness und Leistungsbereitschaft. Trotz schwerer Zeiten verliert im Club (noch) niemand die Nerven. Außerdem ist die Situation für den Großteil der Spieler nicht neu. Das kann entscheidend sein, wenn es gegen Ende der Saison wichtig ist, die Ruhe zu behalten. Außerdem will sich der VfB in der Winterpause mit ein, zwei Neuzugängen verstärken. Verletzte Stammspieler wie Antonio Rüdiger und Vedad Ibisevic kehren zurück. Der zuletzt angeschlagene Daniel Didavi kann sich gezielt auf die Rückrunde vorbereiten.
sad Im Team fehlen unumstrittene Leitfiguren, an denen sich die jungen Spieler in heiklen Situationen orientieren können. Die Führungscrew ist noch immer auf der Suche nach einem Sportdirektor als sportlich kompetentes Korrektiv im Vorstand. Die Unterstützung der Fans hält sich in Grenzen. Auf der Haupttribüne keimt bei Heimspielen die Ungeduld schon nach dem ersten Fehlpass. Die Cannstatter Kurve steht aber immer noch wie eine Wand. Aber auch dort ist die Geduld endlich.

Prognose: Es wird wieder mal knapp, aber der VfB Stuttgart kommt durch.