Mehr als 200 Vorschläge betreffen Bad Cannstatt direkt. Foto: Chris Lederer

Ob Stadt am Fluss, weniger Verkehr in Bad Cannstatt oder der Umbau des Wilhelmsplatzes: Im Rahmen des Bürgerhaushalts können die Vorschläge noch bis Montag, 27. März, bewertet werden.

Bad Cannstatt - Jede Stimme zählt: Noch bis Montag, 27. März, ist es jedem Stuttgarter möglich, aktiv zu beeinflussen, welche Projekte in den kommenden zwei Jahren vorangetrieben und welche Investitionen getätigt werden sollen. Der Bürgerhaushalt wird auch in seiner vierten Auflage den Stadträten eine Hilfe sein, wenn es ab Herbst in den Haushaltsberatungen darum geht, die Prioritäten für die Landeshauptstadt festzulegen.

Mehr als 200 Vorschläge betreffen übrigens im Rahmen des Bürgerhaushalts direkt den Stadtbezirk Bad Cannstatt. So wünscht sich beispielsweise der Teilnehmer „Citizens“, dass der Neckar endlich „aus seinem Betonbett befreit werden“ soll. Es sollen breite Steinstufen entlang des Ufers geschaffen werden. „Flanierende Bürger entlang des Neckars: So stelle ich mir Stuttgart vor.“

Teilnehmer „Carbonelle“ hingegen könnte sich eine „Stadtumfahrung für Bad Cannstatt“ vorstellen: „Den Bewohnern wird wertvolle Fläche zurückgegeben, die Lebensqualität erhöht und der Stadtteil aufgewertet.“ Am Ortsrand eingerichtete Park-and-Ride-Plätze könnten den Pendlern die Möglichkeit geben, günstig und unkompliziert ins Zentrum von Stuttgart zu gelangen. „Pendler, die zu zweit oder zu mehreren im Auto sitzen, dürfen die extra dafür eingerichtete ,Fast Lane‘ auf der Umgehungsstraße (B 14, B 10) benutzen.“

Der Cannstatter Wasen soll besser genutzt werden

Und auch Teilnehmer „ZBC 2030“ hat sich dem Thema Verkehr angenommen. Er plädiert für eine „effektive Regelung des Straßenverkehrs an den Ortseingängen durch Pförtnerampeln.“ Wenn abzusehen sei, dass sich in Bad Cannstatt ein Stau bilde, werde der Verkehrsfluss am Ortseingang einfach gedrosselt. „Der Stau bildet sich nicht mehr in Bad Cannstatt, sondern zum Beispiel im Industriegebiet Fellbach.“

Teilnehmer „Schmid“ hat den Cannstatter Wasen ins Visier genommen: Der sei einfach riesig und liege die meiste Zeit des Jahres brach. „Es gibt sicherlich preiswerte Möglichkeiten, diesen als Freizeitareal zeitweise nutzbar zu machen.“ Zum Beispiel könnte er sich dort einen Verkehrsübungsplatz, ein Fußballfeld, Basketballkörbe oder eine Fläche zum Skateboard fahren vorstellen. Auch in den Boden eingelassene Trampoline seien denkbar.

Der Wunsch: Ein Kultur- und Bildungszentrum

Ums Spielen und Nutzen geht es auch Teilnehmer „janal“. Er wünscht sich, dass „wir unseren Kickplatz sehr bald wieder gefahrenfrei bespielen können“. Das Feld im Stadtteil Burgholzhof verwandle sich „leider bei ordentlichem Regen tagelang in eine Seenlandschaft“. Aber selbst bei trockenem Wetter mache das Fußballspielen dort nicht so richtig Spaß. „Seine doofen Löcher im Boden lassen uns oft stolpern oder hinfallen, was sehr schmerzhaft ist.“

Ein Kultur- und Bildungszentrum Bad Cannstatt wünscht sich Teilnehmer „Mineralwasserquelle“: „Bad Cannstatt wächst, neue Wohnungen entstehen im Neckarpark! Die Volkshochschule, Musikschule, Stadtbücherei, Kulturkabinett KKT sind jetzt schon beengt untergebracht, nicht barrierefrei und bedürfen der Erneuerung und Erweiterung.“ Räume für das Stadtteilkino, Veranstaltungsräume und Räume für Vereine und Initiativen würden zudem fehlen. Diese Institutionen könnten doch gemeinsam in einem neuen Gebäude unterkommen. „Das würde einen Kulturschub für Bad Cannstatt bedeuten.“ Das Grundstück in der Elwertstraße 8 sei beispielsweise geeignet und in städtischem Besitz.

Alle Vorschläge sind unter www.buergerhaushalt-stuttgart.de zu finden.