Der Schoko-Nikolaus thront auf Platz eins der beliebtesten Weihnachts-Süßigkeiten der Deutschen. Foto: IMAGO/imagebroker/IMAGO/imageBROKER/Raimund Kutter

Er hat einen langen weißen Bart, trägt eine rote Mütze und ist aus Schokolade: der Nikolaus. Doch bevor er als Süßigkeit in den Stiefeln landete, galt er als ein Heiliger. Warum der Nikolaustag heute noch gefeiert wird und auf welchen Tag er dieses Jahr fällt.

Mandarinen, Nüsse und ein Schokoladen-Nikolaus – das finden diejenigen in ihrem Stiefel, die in der Nacht auf den Nikolaustag ihr Schuhwerk vor die Tür gestellt haben. Für viele Menschen, vor allem für Kinder, stellt der Nikolaustag ein besonderes Highlight in der Adventszeit dar. Doch woher stammt der Brauch und wann findet der Tag dieses Jahr statt? Der Nikolaustag wird in Gedenken an den Heiligen Nikolaus von Myra gefeiert. Angeblich soll er an einem 6. Dezember gestorben sein. Aus diesem Grund wird seit jeher der Nikolaustag am 6. Dezember gefeiert. Dieses Jahr fällt er auf einen Mittwoch.

Der Heilige Nikolaus ist einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche. In Russland und anderen orthodoxen Kirchen wird dem Nikolaus bis heute eine besonders große Bedeutung beigemessen. Er wird dort als „Engel auf Erden“ oder „Retter der Welt“ verehrt. In den westlichen Kirchen hat sich vor allem das Bild des gütigen Bischofs durchgesetzt.

Ist der Nikolaustag ein gesetzlicher Feiertag?

In Deutschland und der Mehrheit der europäischen Länder gilt er nicht als offizieller Feiertag, sondern lediglich als kirchlicher Gedenktag. Eine Ausnahme sind Finnland und Spanien, dort gilt der 6. Dezember als staatlicher Feiertag.

In Luxemburg hat der Tag, für allem für Kinder, eine besondere Bedeutung: Kinder der Vor- und Grundschule haben schulfrei und der Kleeschen (Nikolaus) bringt Geschenke, mancherorts sogar mehr als an Weihnachten selbst.

Woher stammt der Stiefel-Brauch?

Im Mittelalter wurde es zur Tradition, Kinder und Arme am 6. Dezember zu beschenken – ganz im Sinne des Heiligen Nikolauses, der auch zu Kindern besonders gütig gewesen sein soll. Doch mit der Reformation durch Martin Luther um 1535 änderte sich die Tradition, vor allem für Protestanten.

Fortan wurde die Verehrung, von Heiligen abgelehnt und die Bescherung am Nikolausabend gestrichen. Stattdessen sollte der „Heilige Christ“ beziehungsweise das Christkind an Weihnachten Geschenke bringen. Dieser Brauch setzte sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch bei den Katholiken durch. Heutzutage gibt es am Nikolaustag oft noch eine Kleinigkeit für Kinder, die große Bescherung folgt aber erst am Heiligabend.