Die Feists: ein Familienbild aus glücklichen Tagen Foto: privat

Ein verheerender Brand eines Akku-Staubsaugers in einem Mehrfamilienhaus in Backnang-Maubach hat das Eigenheim der Feists wohl für längere Zeit unbewohnbar gemacht. Die Familie benötigt nun Unterstützung.

Als mitten in der Nacht der Brandmelder im Schlafzimmer ihres Sohnes anschlug, hatte Nadine Feist noch an einen Fehlalarm geglaubt und versucht, den nervigen Piepser auszustellen. Doch dann bemerkte sie, dass der akkubetriebene Staubsauger im Eingangsbereich ihrer Wohnung Feuer gefangen hatte. Kurze Zeit später sei dieser geradezu explodiert. Ihr Mann Michael, der durch ihre Hilferufe aus dem Schlaf gerissen worden war, alarmierte unverzüglich die Feuerwehr. Doch während er seine Frau aufforderte, sich und den zweijährigen Sohn ins Freie in Sicherheit zu bringen, musste er zunächst drinnen ausharren.

Nachbar als Lebensretter

Der kleinwüchsige Mann ist aufgrund seiner Einschränkungen nicht nur auf einen Rollstuhl, sondern auch auf fremde Hilfe angewiesen, um aus dem Bett in die Mobilitätshilfe zu gelangen. Doch ein beherzter Nachbar hievte ihn durch das Fenster aus der Wohnung des Mehrfamilienhauses, obwohl diese längst von dichtem Raum durchzogen war. „Er hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet und sogar auch noch meinen Spezialrollstuhl aus der Wohnung geholt“, sagt Michael Feist heute mehr als dankbar.

Insgesamt 18 Parteien waren in der Nacht auf Freitag aus dem vierstöckigen Mehrfamilienhaus in der Saalfelder Straße im Backnanger Ortsteil Maubach evakuiert und zunächst in der benachbarten Mehrzweckhalle untergebracht worden. Während die meisten von ihnen nach der erfolgreichen Löschung wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten, haben Feuer und Löschwasser zwei Einheiten wohl für längere Zeit unbewohnbar gemacht. Die Familien haben jeweils Unterschlupf bei Verwandten gesucht.

Wohnung bei Schwiegereltern nicht geeignet

Auch die Feists sind zunächst bei den Schwiegereltern untergekommen. Doch weil ihr Haus aufgrund mangelnder Barrierefreiheit für den Familienvater nicht geeignet ist, haben Verwandte für ihn ein Zimmer in einem Pflegeheim bei Murrhardt organisiert.

Weil das für die Familie, die überdies demnächst noch weiteren Nachwuchs erwartet, kein Zustand ist, suchen die drei dringend nach einer barrierefreien Wohnung, in der sie zumindest übergangsweise wieder zusammenleben können. Das Ziel sei zwar, die Eigentumswohnung in Maubach wieder zu beziehen. Doch zum einen müsse man nach ersten Angaben von Sachverständigen mit einer Sanierungszeit von bis zu einem halben Jahr rechnen, zum anderen auch sehen, wie seine Lieben die traumatischen Erlebnisse jener Nacht verarbeiteten, sagt Michael Feist.

Hausrat ist nicht versichert

Und noch etwas drückt den 40-Jährigen, der als Alleinverdiener für den Lebensunterhalt seiner Familie zuständig ist. Er habe feststellen müssen, dass für die Wohnung keine Hausratversicherung abgeschlossen worden sei. Sprich: Das komplette zerstörte Interieur wird er aus eigener Tasche ersetzen müssen. Aus diesem Grund soll in den kommenden Tagen auch noch ein Spendenkonto eingerichtet werden.

Kontakt Wer die Feists unterstützen oder ihnen eine barrierefreie Wohnung anbieten möchte, kann gerne per E-Mail an feist.mic@gmail.com Kontakt aufnehmen.