Volle Tribünen am Weissenhof – allerdings nur am Ende der Woche, als Jan-Lennard Struff groß aufspielte. In unserer Bildergalerie blicken wir noch einmal auf die Woche zurück. Foto: Baumann

Die Boss Open gehen an diesem Sonntag zu Ende. Die Veranstalter ziehen zufrieden Bilanz und haben den Traum von der Verpflichtung eines Topstars noch nicht aufgegeben.

Ein starkes Teilnehmerfeld, tolles Wetter und ein Finale mit deutscher Beteiligung: Für die Veranstalter hätten die Boss Open auf dem Stuttgarter Weissenhof im 125. Jahr nicht viel besser laufen können. „Das Turnier hat sich hervorragend entwickelt. Und auch in diesem Jahr können wir sehr zufrieden sein“, bilanzierte Turnierdirektor Edwin Weindorfer.

Was natürlich vor allem an den Struff-Festspielen am Ende der Turnierwoche lag. Bei Spielen des Deutschen war der 5000 Fans fassende Center-Court voll, die Stimmung wie beim Davis-Cup. Insgesamt 48 000 Tickets wurden an den neun Turniertagen verkauft. Ein guter Wert, wenngleich kein Rekord. Sorgen bereiten die Besucherzahlen an den ersten Tagen, als das Tennisstadion meist nur spärlich gefüllt war. Eine Folge der hohen Ticketpreise im Vergleich zu anderen deutschen Turnieren wie in München oder Halle? Weindorfer kündigte an, „in diesem Preissegment weitermachen zu wollen“. Der Österreicher verwies auf spezielle Aktionen und die Preisstabilität der vergangenen Jahre. Dennoch will auch er über die Lücken auf den Tribünen nicht hinwegsehen. „Das ist ein Punkt, an dem wir nacharbeiten müssen.“

Alexander Zverev soll möglichst dauerhaft in Stuttgart aufschlagen

Ansonsten sieht sich das Turnier, eines der ältesten und traditionsreichsten der Welt, weiterhin gut aufgestellt. Die Verträge mit dem Hauptsponsor laufen bis 2025, auch die Zusammenarbeit zwischen dem TC Weissenhof und der Veranstaltungsagentur Emotion soll über 2025 hinaus verlängert werden. Oberstes Ziel – neben der Aufrechterhaltung des Sieben-Millionen-Euro-Budgets – bleibt die Akquise eines attraktiven Feldes. Struffs Finaleinzug konnte das frühe Ausscheiden der Stars gut kompensieren. Weindorfer berichtete von seinem Traum, Grand-Slam-Rekordhalter Novak Djokovic wenigstens einmal auf dem Weissenhof begrüßen zu können. „Aber es wird schwer. Nach Paris spielt er kaum Turniere auf Rasen.“

Außerdem liegen die Hoffnungen auf einem dauerhaften Engagement mit Deutschlands Topspieler Alexander Zverev. Verlassen kann man sich darauf aber nicht. In diesem Jahr sagte Zverev verletzt ab. Und eine feste vertragliche Vereinbarung mit ihm besteht laut Weindorfer nicht.