Schön in die Kurve legen: Auf dem Kurs der Skizunft gab es über das ganze Wochenende Spitzensport zu sehen. Foto: Christine Biesinger

Bei den letzten beiden Läufen der Bundesliga versammeln sich Deutschlands Topfahrer.

Kornwestheim - Am Ende standen Fabian Schill (TSV Betzingen) und Ronja Kinmayer (RSF Saarwellingen) ganz oben in der BMX-Bundesliga. Die beiden hatten in den Kategorien Elite National Men und Elite National Women über acht Läufe die meisten Punkte gesammelt – und dürfen sich über den Bundesliga-Gesamtsieg freuen. Der beste Skizunft-Pilot, Kay Stindl, landete in der Endabrechnung auf Rang 13. Er ging allerdings nur in zwei Läufen an den Start. Bei den Damen war in Kornwestheim Saskja Lack (MTB Powerbike Winterthur) aus der Schweiz an beiden Tagen nicht zu bezwingen. Regula Runge vom SVK ging am Samstag geschwächt ins Rennen. Die Vorläufe liefen dennoch gut, im Finale führte Runge wie in allen Vorläufen bis zur letzten Kurve, wählte dort aber nicht die optimale Linie und wurde von einem Angriff der Schweizerin überrascht. Die Kornwestheimerin kämpfte sich auf der Zielgeraden zwar noch herankämpfen – zu Platz 1 reichte es aber nicht mehr. Weil der Infekt über Nacht schlimmer wurde, ging Runge am Sonntag nicht mehr auf die Strecke. Wie Lack bei den Frauen dominierte bei den Männern Pascal Brenzel (RV Gomaringen). Er entschied sowohl den siebten, als auch den achten Lauf für sich.

Beim siebten und achten Lauf herrschten an beiden Tagen optimale Bedingungen. Weder war es zu warm, noch zu kalt, außerdem war es windstill. „Das ist das wichtigste“, sagte der Vorsitzende der Skizunft, Uwe Heinle. „Ansonsten fliegen die Fahrer schnell mal ab, wenn sie bei einem Sprung einen Böe abbekommen.“ Für Heinle ist der BMX-Sport bei der Skizunft ein Aushängeschild – für den Verein und auch für die Stadt. Das zeigten auch die Besuche von Markus Gessl, Vorsitzender des Dachverbands für Sport und Dietmar Allgaier an der Strecke. „Die Abteilung hat inzwischen 130 Mitglieder, angefangen haben wir irgendwann mal mit 20.“ Über so eine Zahl seien andere, kleine Vereine froh, „wenn sie die insgesamt hätten“. Heinle freut sich, über den zahlreichen Nachwuchs, der für das „Race Team“ des Clubs in die Pedale tritt, der räumte auch auf der Heimbahn wieder zahlreiche Podestplätze ab (ein ausführlicher Bericht über das Abschneiden der Skizunftpiloten folgt in den kommenden Tagen).

Für die insgesamt 138 Läufe, in 29 Klassen wurde insgesamt je drei Vorläufe, je nach Anmeldezahlen auch noch Viertel-, Halbfinals, oder eben nur Finals gefahren, waren auch Fahrer aus dem umliegenden Ausland angereist. Die weiteste Anreise innerhalb Deutschlands hatten Fahrer aus Hamburg oder dem Bremer Stadtteil Vegesack. Den lautesten Anhang hatten wohl die Rider aus Kolbermoor, der sich auf der Zielgeraden lautstark mit Kuhglocken bemerkbar machte. Circa 60 Wohnwagengespanne campierten über das Wochenende auf dem Freizeitgelände. Eine Familie sei extra aus Tschechien angereist, habe allerdings vergessen, sich voranzumelden, weshalb sie nicht starten durfte, berichtet der SZ-Vorsitzende. „Dafür können wir aber nichts, das bestimmt die Rennleitung.“