Mehr als 1000 Polizisten waren im vergangenen Jahr beim Blitzermarathon in Baden-Württemberg im Einsatz. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Polizei macht wieder Jagd auf Temposünder. Auch Baden-Württemberg beteiligt sich am Blitzermarathon. Wie fiel die Bilanz im vergangenen Jahr aus?

In dieser Woche müssen Autofahrer aufpassen: Diejenigen, die gerne mal schneller als erlaubt fahren, nimmt die Polizei ins Visier. Sie sollten lieber vorsichtiger mit dem Gaspedal umgehen – denn es ist wieder Blitzermarathon. Dabei kommt die komplette Palette der Verkehrsüberwachung zum Einsatz: von der Laserpistole bis zum sogenannten Enforcement-Trailer. Der Haupttag ist am Freitag, 19. April, allerdings wird die ganze Woche über vermehrt kontrolliert, ob die Tempolimits eingehalten werden.

Die Aktion findet nicht in allen Bundesländern in gleichem Umfang statt. In diesem Jahr beteiligen sich nur fünf – darunter Baden-Württemberg – sowohl am Schwerpunkttag (Blitzermarathon) sowie in der Aktionswoche (Speedweek), die europaweit stattfindet. Die Polizei setzt dabei jeweils Schwerpunkte.

Zwangspause für 250 Temposünder im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten rund 13.000 Geschwindigkeitsverstöße am Haupt-Kontrolltag festgestellt. 250 Temposünder aus Baden-Württemberg waren derart schnell unterwegs, dass sie ihren Führerschein abgeben mussten. 85 davon entfielen auf die Kreise rund um Stuttgart, 19 auf die Landeshauptstadt. Zum Vergleich: im Nachbarland Bayern, wo zur selben Zeit ebenfalls ein Blitzermarathon stattfand, wurden „nur“ 8690 festgestellt.

Über die komplette Woche gesehen wurden in Baden-Württemberg im Zuge der Aktion im vergangenen Jahr 910 Fahrverbote verhängt worden – fast 300 weniger als im Vorjahr. Bemerkenswert war die Bilanz das deshalb, weil die Radarfallen deutlich häufiger zugeschnappt hatten als 2022. Insgesamt nämlich 78.373 Mal, was einem Anstieg von rund zwölf Prozent entsprach.

Ein Verfechter der Kontrollwoche ist CDU-Innenminsiter Thomas Strobl. „Wir wollen eine Verhaltensänderung bei denen bewirken, die Tempolimits für unverbindliche Angebote halten. Verkehrsüberwachung ist kein Selbstzweck und auch keine Abzocke. Unsere Zielsetzung ist klar: Wir wollen einen Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte. Hierfür werden wir in unseren Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit nicht nachlassen“, sagte Strobl nach dem vergangenen Blitzermarathon.