Die kanadische Künstlerin Sin Wai Kin verweist mit „Fun Bag“ von 2015 auf den Warencharakter, der dem Körper der Frau zugeschrieben wird. Die Luftballons in der Plastiktüte am Kleiderbügel wirken wie Brüste an einem weiblichen Torso. Foto: Distanz Verlag

Wofür steht die weibliche Brust? Die Wissenschaftlerinnen Natanja von Stosch und Juliet Kothe haben auf Instagram und in einem Bildband künstlerische Auseinandersetzungen mit der Frauenbrust gesammelt.

Groß , klein, rund, fluffig, flach: Obenrum schaut es unterschiedlich aus bei den Frauen. Auch jenseits der Optik ist Brust nicht gleich Brust. Die Konnotationen des Frauenbusens sind in der Kulturgeschichte beinahe grenzenlos. Er steht für etwas anderes als die Männerbrust: für Erotik und Mutterschaft oder wird als Allegorie der Weiblichkeit schlechthin verstanden. Seit den gesellschaftlichen Kontroversen der vergangenen Jahre in vielen deutschen Städten über die Frage, ob Frauen in Freibädern oben ohne baden dürfen, steht außerdem fest: Die Frage, wer wo Brüste zeigen darf, ist nicht nur eine juristische, sondern auch eine politische.