Die Gaststube im Lamm ist schlicht Foto: Bell

Im Lamm in Hüttlingen kommt nur Regionales auf den Tisch. Das gebäude, in dem das Gasthaus untergebracht ist, wurde bereits 1730 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Hüttlingen - Das Haus ist uralt: 1730 wurde es zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Und als Gabriele und Gebhard Röhrle 1992 das Gebäude in Hüttlingen kauften, hielten einige sie für verrückt – sie selbst sich wohl am meisten. Immerhin kamen sie aus der Metzgerbranche, hatten zuvor mit Gastronomie nicht viel am Hut und mussten noch einiges in Haus und Hof stecken, ehe der erste Teller auf dem Tisch stehen konnte. Doch was die Röhrles aus dem Gasthaus gemacht haben, beweist einmal mehr, dass eine Portion Mut zur richtigen Zeit nicht das Schlechteste ist.

Im Lamm geht’s bis heute zünftig zu. Und so wird im hellen Gastraum auch keine Haute Cuisine serviert, sondern Deftiges. Aber das richtig lecker. Das fängt mit der schmackhaften Flädlesuppe (3,40 Euro) an und geht mit dem Salat weiter. Denn obgleich es sich um eine klassische Metzger-Wirtschaft handelt, legen die Röhrles großen Wert auf Gemüse. Und so finden sich Rettich- und Karottensalat, Kartoffelsalat und Kresse sowie Kopf- und Gurkensalat mit sehr feinem Dressing auf dem Teller: Das ist vorbildlich und lässt hoffen, dass das bestellte Jägerschnitzel (12,90 Euro) und die Schweinelende (13,90 Euro) genauso gut sind.

Tatsächlich ist das Fleisch, das die Chefs ausschließlich aus der Region beziehen, wirklich butterzart. Dazu gibt’s wahlweise selbst gemachte Spätzle, Pommes, Kroketten oder Rösti. Natürlich dürfen auf der Karte Klassiker wie Zwiebelrostbraten (15,90 Euro), Filetsteak mit Speckbohnen (18,90 Euro) oder Sauerbraten mit Knödel (12,40 Euro), feine Lendchen in Rahmsoße (13,90 Euro), Wiener Schnitzel vom Kalb (15,40 Euro) oder der Sauerbraten mit Knödel (12,40 Euro) nicht fehlen.

Vor allem der Rostbraten spielt im Lamm eine nicht unerhebliche Rolle, schließlich ist er der Hauptdarsteller beim jährlichen Sommerfest. Da gibt’s ein Wettessen, und wer das große Stück Fleisch problemlos verdrücken kann, der darf einen Preis mit nach Hause nehmen und gemeinsam mit Freunden zum XXL-Rostbraten-Siegeressen vorbeischauen.

Wer es weniger fleischlastig mag, der sollte Käsespätzle (7,90 Euro) oder das Blumenkohl-Käse-Medaillon (7,90 Euro) wählen oder sich gleich eines der Gerichte bestellen, die man wirklich nur in richtig alteingesessenen Wirtschaften bekommt: Spiegeleier mit Bratkartoffeln (7,20 Euro)!

Solcherlei Genüsse bleiben natürlich nicht folgenlos, doch für eventuelles „Ranzenzwicken“ hat Gebhard Röhrle seinen Blutwurz-Schnaps parat. Ewig habe er am Rezept getüftelt, verrät der Chef – nun ist er endlich damit zufrieden und lässt das leckere Gebräu bei einem Profi brennen.

Insgesamt 70 Plätze hat das Lamm, für größere Festlichkeiten gibt es einen Saal mit 200 Plätzen. Und wer sich noch ein bisschen Hüttlingen mit nach Hause nehmen möchte, kann dies in Form von hauseigenen Wurstdosen tun.