Matthias Trautmann (von links), Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene, Klinikdirektor Claude Krier und Pflegedirektorin Gudrun Klein informieren bei einer Pressekonferenz über die Vorkommnisse im Zusammenhang mit OP-Instrumenten im Katharinenhospital. Foto: Michele Danze

Im Stuttgarter Katharinenhospital sind beschädigte Päckchen mit OP-Besteck in den OP-Saal geliefert worden. Gearbeitet wurde damit wohl nicht, doch der Verursacher ist nicht ermittelt. Die Klinik sieht keine Gefährdung.

Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung, weil im Katharinenhospital mehrfach verunreinigtes OP-Besteck aufgetaucht ist. Das bestätigte Sprecherin Claudia Krauth am Mittwoch. Seit Beginn der Ermittlungen vor mehreren Wochen habe es allerdings keine vergleichbaren Fälle mehr gegeben.

Der Leiter des Klinikums Stuttgart räumte am Dienstag ein, dass das Personal im neurochirurgischen OP-Bereich bereits Anfang September gehäuft beschädigte Päckchen vorfand, in denen verschmutzte Instrumente waren oder Instrumente fehlten. „Es kam der Verdacht auf, dass Manipulationen von Dritten passiert sein müssen“, sagte der Klinische Leiter, Professor Claude Krier. Da diese nach der Reinigung und Sterilisation passiert sind, steht der Verdacht auf Sabotage im Raum.

Kliniken-Chef Krier glaubt, dass kein Patient mit verunreinigtem Besteck operiert worden ist: „Nach menschlichem Ermessen kann ich das ausschließen.“ Sowohl in der Neurochirurgie als auch in der Unfallchirurgie habe es „keine auffällige Häufung“ von Infektionen nach OPs gegeben.

Versteckte Kameras sind inzwischen abgebaut

Die Klinikleitung hat zudem die Kontrollen verschärft. Im Sterilbereich des Katharinenhospitals arbeiten nur noch Zweier-Teams, dafür wurden kurzfristig zehn Zeitarbeitskräfte zusätzlich eingestellt. Auch bei der Öffnung der Päckchen im OP-Bereich gilt seitdem das Vier-Augen-Prinzip, weshalb allerdings die Anzahl der Operationen in der Neurochirurgie reduziert wurde. „Seitdem sind keine Vorfälle mehr bekannt“, sagt Claude Krier.

Ob es Verdächtige unter den 30 Mitarbeitern des Steril-Bereichs gibt oder ob andere als Täter infrage kommen, sagen weder Krier noch Staatsanwältin Krauth mit Verweis auf laufende Ermittlungen. Versteckte Kameras der Kriminalpolizei sind inzwischen aber wieder abgebaut, nachdem sich die Überwachung unter den Mitarbeitern herumgesprochen hatte.