Nach dem Streik am Frankfurter Flughafen legte das Bodenpersonal in Berlin die Arbeit nieder.

Berlin - Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitagmorgen ihren Warnstreik am Flughafen Berlin-Tegel beendet. Dort hatten rund 200 Beschäftigte des Dienstleisters GlobeGround um 6.00 Uhr für dreieinhalb Stunden die Arbeit niedergelegt. Es kam zu Flugausfällen und Verspätungen. Fluggäste müssten deshalb auch im Laufe des Tages mit Problemen rechnen, sagte ein Flughafensprecher.

„Ich bin hoch zufrieden mit der Beteiligung“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jens Gröger. Er warf dem Unternehmen vor, Streikbrecher eingesetzt zu haben. Mit dem Ausstand wollte Verdi Druck auf die Tarifverhandlungen machen. Der Flughafen Schönfeld war nicht betroffen.

In den vergangenen Wochen hatten am größten deutschen Airport in Frankfurt die Vorfeldmitarbeiter die Arbeit niedergelegt und so für Flugausfälle und Verspätungen gesorgt.

Gewerkschaft will Druck auf Tarifverhandlungen machen

Das Arbeitsgericht hatte den Streik am Mittwoch schließlich untersagt. Ein geplanter Solidaritätsstreik von Fluglotsen wurde ebenfalls gerichtlich gestoppt. Mit dem Ausstand in Berlin will die Gewerkschaft Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen für die 1500 Globeground-Beschäftigten machen. Sie kümmern sich in Berlin um die Passagier- und Gepäckabfertigung, kontrollieren das Vorfeld und betanken die Maschinen.

An dem dreieinhalbstündigen Ausstand beteiligten sich nach Angaben eines Verdi-Sprechers zwischen 200 und 300 Mitarbeiter. Verdi fordert für die Globeground-Beschäftigten 4 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Globeground hat nach eigenen Angaben für die unteren Einkommen Tariferhöhungen von bis zu 18 Prozent vorgeschlagen, in höheren Einkommensgruppen aber auch Einschnitte verlangt. Der Ausstand wurde kurzfristig angekündigt, um es dem Arbeitgeber zu erschweren, Ersatzpersonal zu beschaffen.

Fluggästen riet Sprecher Erichsen, sich frühstmöglich an ihre Airline zu wenden und gegebenenfalls umzubuchen. „Wir als Flughafen sind mit mehr Info-Personal vor Ort.“ Noch sei nicht absehbar, wie viele Flüge wegen des Warnstreiks ausfallen müssten. Bei dem Bodendienstleister Globeground wollte man sich am Morgen zunächst nicht zu den Warnstreiks äußern. Es gelte zunächst, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, sagte ein Sprecher.