Skater-Elemente von der Forststraße sollen nach Botnang. Foto: Archiv Achim Zweygarth

In Botnang sollen Skate-Elemente aus Stuttgart-West unterkommen.

Botnang - Das Warten scheint nun bald ein Ende zu haben: Die Baugenehmigung für die sogenannte Jugendanlage an der Beethovenstraße in Botnang liegt vor. Im April soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, sagt Andreas Hellmann vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle hätte es zwar gerne gesehen, wenn schon Anfang kommenden Jahres die Bagger anrollen würden, ist aber dennoch erleichtert: „Wir befassen uns mit dem Thema schon seit rund sechs Jahren. Es ist schön, dass es nun endlich losgehen soll und die Jugendlichen eine Fläche bekommen, die sie dann auch flexibel nutzen können.“

Rund 600 Quadratmeter Wiese und Schotterfläche neben der Tennisanlage sollen begradigt und asphaltiert werden. Diese Arbeiten werden vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt übernommen und sollen rund acht bis zehn Wochen andauern. „Danach machen wir einen Kassensturz und schauen, wie wir die Fläche ausstatten können. Aber auch ein leerer Platz hätte für Jugendliche seine Qualität“, sagt Hellmann.

Ganz leer wird sich die Jugendanlage, die im Juni eingeweiht werden soll, aber wohl nicht präsentieren. Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt geht davon aus, dass erst einmal rund 11 500 Euro zur Verfügung stehen, um den Platz mit einigen Elementen zu bestücken. Diese Summe stammt aus einer Botnanger Spendenaktion, die seit 2006/2007 im Bezirk läuft.

Westler würden zum Skaten auch nach Botnang fahren

Wolfgang Stierle könnte sich vorstellen, dass auf der Jugendanlage unter anderem erst einmal ein Basketballkorb, ein paar Sitzbänke und auch einige Skate-Elemente unterkommen. Letztere könnten aus Stuttgart-West stammen. Die Skateranlage an der Forststraße muss nämlich weg – wohl zum Jahresende 2013. Und im Westen gibt es scheinbar keinen Ort, an dem sie wieder aufgebaut werden könnte. „Das ist traurig, aber wahr“, findet nicht nur Elke Engel vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. In unmittelbarer Nachbarschaft will das Diakonie-Klinikum Wohnhäuser bauen. Das Genehmigungsverfahren läuft. Da laut Lärmgutachten in einem Umkreis von 100 Metern um Wohnungen nicht geskatet werden darf, muss die Rampe weg. Zumal sie dort nicht legal steht. Laut Bebauungsplan ist der Standort rechtlich ungesichert.

Nun könnten die Jugendlichen Skater aus West künftig die Anlage in Botnang mitnutzen. „Der Jugendrat wird diesen Weg mitgehen“, sagt Marcel Wolf vom Jugendrat West. „Für die Skater ist das in Ordnung, vorausgesetzt, in Botnang wird was Gescheites gebaut.“ Das soll heißen, dass die kleine Rampe an der Forststraße seit jeher nur für Anfänger und Kinder interessant ist. „Richtige Skater brauchen auch eine anständige Anlage“, sagt Wolf. Fünf bis sechs Haltestellen mit der Bahn würden dafür viele Jugendliche in Kauf nehmen.

Anlage soll möglichst lange an der Forststraße bleiben

Die Bezirksbeiräte aus West haben dem Vorschlag nicht viel hinzuzufügen, wenn die Jugend ihn akzeptiert. Einzig für die jüngeren Kinder sähen es einige Lokalpolitiker lieber, wenn die Anlage im eigenen Bezirk bleiben könnte. Doch ob große oder kleine Skater, zurzeit findet sich aufgrund der 100-Meter-Abstand-Richtlinie kein geeigneter Ort. Deshalb votierten die Lokalpolitiker in der jüngsten Sitzung einstimmig für den Platz in Botnang. Sie fordern aber auch, dass die Anlage an der Forststraße so lange wie möglich bestehen bleibt und auch weiterhin nach einem geeigneten Ort im Westen gesucht wird.

Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle heißt zwar auch die Jugendlichen aus anderen Stadtbezirken in Botnang herzlich willkommen, „aber einen reinen Skaterpark wollen wir nicht. Wir wollen keine Profianlage im Stadtbezirk, sondern eine flexible Fläche für die Jugendlichen.“