Obwohl sich auf der Baustelle an der Filderhauptstraße bisher wenig tut, ist die Ampelanlage in Betrieb – Tag und Nacht, wie ein Anwohner beklagt. Doch demnächst soll es mit dem Bau des Mehrfamilienhauses losgehen. Foto: Eveline Blohmer

Die Straße ist teilweise nur einspurig zu befahren, weil es dort eine Baustellenabsperrung gibt. Gearbeitet wird dort aber noch nicht.

Plieningen - Kurt Scholl hält das Ganze für eine „unangenehme Sache“, wie er sagt. Er wohnt an der Filderhauptstraße, unweit der Baustelle auf dem Grundstück des inzwischen abgerissenen Lokals Vertiko. Doch das allein ist noch nicht der Grund für Scholls Unmut: Seit Anfang des Monats ist die Fahrbahn auf eine Spur verengt, der Verkehr auf der viel befahrenen Straße wird von zwei Baustellenampeln geregelt. Kurt Scholl fühlt sich vom Abgasgeruch und vom Lärm gestört. Vor allem aber moniert er, dass der Fluss der Autos von der Garbe in Richtung Plieninger Zentrum gebremst wird, obwohl auf der Baustelle nicht gearbeitet würde, wie er sagt. Auch ein anderer Leser aus Plieningen beklagt den „Missstand“, wie er es nennt, und ärgert sich darüber, dass die Ampelanlage Tag und Nacht in Betrieb sei.

Dass die Verengung der Fahrbahn und das Halteverbot auf der gegenüberliegenden Seite vom Amt für öffentliche Ordnung genehmigt ist, ist auf einem Schild zu lesen und wird auch von der Stadt bestätigt. „Der Straßenverkehrsbehörde liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass auf der Baustelle nicht gearbeitet wird“, heißt es von der Pressestelle der Stadt. Für ein privates Bauvorhaben sei das Aufstellen eines Krans beantragt und genehmigt worden. Die Baustellenampel sei dafür da, den Verkehr sicher abwickeln zu können.

„Wir drängeln selbst schon genug“

Der für das Zehn-Familien-Haus verantwortliche Architekt Marco Maier von 2mArchitekten aus Böblingen weist den Vorwurf, auf der Baustelle würde nichts passieren, von sich: „Die Gerätschaften sind teuer, deshalb drängeln wir selbst schon genug“, sagt Maier. Er erklärt aber auch, dass es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Verzögerungen gekommen sei. Dennoch sind laut Maier die Bohrpfähle für den Verbau, der zur Absicherung der senkrechten Baugrube nötig ist, fertig, und das Bauunternehmen Milli, das für den Rohbau des Mehrfamilienhauses zuständig ist, könne jetzt mit anfangen.

„Man muss das immer so machen, dass nicht alles Spitz auf Knopf geplant ist“, sagt Maier und verweist darauf, dass auf einer Baustelle auch deshalb manchmal vermeintlich nichts passiert, weil beispielsweise der Beton in den Bohrpfählen trocknen müsse.

„Wir werden nächste Woche mit den Erdarbeiten beginnen“

Auch von der Firma Milli ist zu erfahren, dass es demnächst so richtig losgehen soll auf der Baustelle: „Wir werden nächste Woche mit den Erdarbeiten beginnen“, sagt Karin Milli. Das Halteverbot und die Fahrbahnverengung sind bis 31. Januar 2016 genehmigt – „vorerst“, wie Milli sagt, denn es könnte sich auch noch etwas ziehen. Laut dem Tiefbauamt kann die Ampel nachts nicht ausgeschaltet werden, weil auch dann die Sicherheit gewährleistet werden muss.