Wegen der Winterpause bewegt sich auf der Baustelle an der Garbenstraße zurzeit gar nicht. Foto: Sägesser

Mitarbeiter der Universität Hohenheim beklagen sich über die Baustelle an der Garbenstraße. Die Vollsperrung führe zu einem Parkchaos auf dem Campus. Die Straße wird wohl frühestens Ende März wieder freigegeben werden.

Hohenheim - Elke Strub macht drei Kreuze, wenn die Bauarbeiter die Garbenstraße wieder freigeben. Seit dort gewerkelt wird, herrsche auf dem Campus der Uni Hohenheim ein „riesiges Verkehrschaos“. Strub leitet die Abteilung Fläche und Bau an der Hochschule, und in dieser Funktion ist sie in die jüngste Sitzung des Bezirksbeirats gekommen.

Mit ihrem Besuch wollte sie zeigen, wie dringlich die Probleme inzwischen geworden sind. „Ich habe schon angemahnt, dass man von der Stadt nicht immer so überrascht wird, wenn sich Sachen verzögern“, sagt Strub. So sei die Hochschule über die längere Bauzeit nicht informiert worden. Der Rektor Stephan Dabbert hat deshalb einen Brief geschrieben, der am vergangenen Mittwoch versandt worden sei.

Unvorhergesehenes im Untergrund

Eigentlich sollte die Garbenstraße bereits seit Ende Dezember saniert sein. Doch die Arbeiten dauern an. Der Grund ist „Unvorhergesehenes im Untergrund“, sagt Johannes Kälber vom Tiefbauamt. Weil deshalb tiefer gegraben werden musste, hätten sich die Arbeiten um zwei, drei Wochen verzögert. „Deshalb sind wir in die Winterpause gerutscht“, sagt er. Winterpause heißt, „dass wir einen Materiallieferengpass hatten“, die Asphaltfirmen arbeiten im Januar nämlich nicht. Und um nun weitermachen zu können, müsste es ein paar Tage Plusgrade haben, sagt Kälber. Er schätzt, dass die Arbeiten Ende März, Anfang April beendet sein werden.

Die Sanierung von vornherein ins Frühjahr zu verschieben, sei übrigens keine Option gewesen. Die Spurrillen – verursacht durch die schweren Gelenkbusse – seien inzwischen 40 Zentimeter tief gewesen. „Jedes vierte Auto ist schon aufgesessen“, sagt Kälber.

Beschwerden über die Garbenstraße gebe es nicht nur von Seiten der Uni, sagt der Tiefbauer. Klagen über Baustellen „gehören bei uns quasi standardmäßig dazu“, aber „wir machen das nicht mit Absicht“, sagt Kälber und meint die längere Bauzeit. Dass die Universität nicht darüber informiert sei, sei übrigens falsch. Ein Vertreter des Uni-Bauamts sitze wöchentlich beim Jour fixe mit am Tisch.

Studenten und Uni-Mitarbeiter seien genervt

Das Problem der Uni ist offenbar vor allem, dass derzeit mehr Leute als sonst mit dem Auto an den Campus kommen. Elke Strub erzählt, dass sich die Busse wegen der Baustelle verspäten würden. Wie vor einiger Zeit berichtet, stauen sich die Autos zu den Stoßzeiten auf der Adorno- und der Filderhauptstraße. Viele Studenten und Mitarbeiter seien davon so genervt, dass sie aufs Auto umsteigen. Mit dem Effekt, dass sich die bekannte Parkplatznot an der Uni derzeit noch verschärfe. „Wir haben wahnsinnig viele Falschparker“, sagt Strub. Im Intranet der Hohenheimer Hochschule werde das Thema „heiß diskutiert“. Manchen sei wohl auch schlichtweg der aktuell längere Fußweg von der Haltestelle an der Genossenschaftsakademie zur Uni zu weit.

An Letzterem dürfte es vor allem liegen, dass mehr Autos auf dem Campus unterwegs sind. Denn Verspätungen verzeichnen die Stuttgarter Straßenbahnen keine drastischen. Die Umleitung sei kürzer als die Originalstrecke, sagt die Sprecherin Birte Schaper. „Das heißt, da machen wir schon ein paar Minuten wett. Aus unserer Sicht ist alles noch im Rahmen.“