Die Zahl der Straftaten gegen Polizei, Feuerwehr und Co. legte in Baden-Württemberg zuletzt zu (Symbolbild). Foto: IMAGO/MedienServiceMüller/IMAGO/Medien Service Mueller I Oliver Mueller

Bei Demos und beim Einsatz vor dem brennenden Haus, bei Sanitätsdiensten und in Stadien: Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter sind nach Ministeriumsangaben häufig Gewalt ausgesetzt. Die Details und Hintergründe.

Die Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Baden-Württemberg bleibt nach Angaben des Innenministeriums auf einem hohen Niveau - und ein Ende ist nicht in Sicht. Demnach sind im vergangenen Jahr 5049 Gewalttaten gegen Polizisten im Südwesten erfasst worden, im Jahr zuvor waren es knapp 100 Fälle oder zwei Prozent mehr. Feuerwehrleute und Rettungsdienste waren im vergangenen Jahr häufiger der Gewalt ausgesetzt als im Jahr zuvor. Die Zahl der Straftaten gegen sie legte um 5 auf 187 zu (plus 2,7 Prozent).

Auch im laufenden Jahr hat sich dieser Trend kaum geändert, wie aus Angaben des Innenministeriums hervorgeht. Demnach liegt die Gewalt gegen Polizisten auf dem Niveau des Vorjahres, Rettungskräfte wurden dagegen häufiger attackiert. Die konkreten Jahreszahlen werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst, die erst im kommenden Jahr vorgestellt wird. In den vergangenen Jahren waren vor allem operative Einheiten wie Streifendienstbeamte und Bereitschaftspolizisten betroffen.

18 Polizisten wurden 2021 schwer verletzt

Laut Statistik wurden im Jahr 2021 insgesamt 2471 Polizistinnen und Polizisten verletzt, 18 davon schwer. Im Jahr zuvor waren es 2360, von denen 27 schwere Verletzungen erlitten. Bei den Rettungskräften - also Feuerwehrleute und Rettungsdienste - ging die Zahl der Opfer noch stärker zurück: Im Jahresvergleich sank sie 2021 um 30,3 Prozent auf 76 Leichtverletzte. Das Innenministerium geht anhand der bisher vorliegenden Zahlen davon aus, dass die Zahl der verletzten Opfer aufseiten der Polizei weiter sinken wird, während sie bei den Feuerwehrleuten und Rettungsdiensten steigen dürfte.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) rief die Menschen in Baden-Württemberg dazu auf, sich „wie eine Schutzmauer vor unsere Einsatz- und Rettungskräfte zu stellen“. Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungsdienste verdienten Respekt und Anerkennung und nicht Verachtung oder gar Gewalt. „Wer Einsatzkräfte bedroht oder gar verletzt, beschädigt das gesellschaftliche Klima und den Zusammenhalt, er überschreitet eine rote Linie“, sagte Strobl der Deutschen Presse-Agentur. „Das geht gar nicht.“