Farben und Fließtechnik sind Burghard Hüdigs Markenzeichen. Foto: Caroline Friedmann

Der Untertürkheimer Künstler Burghard Hüdig zeigt dieses Wochenende, 16. bis 18. September 2016, eine Retrospektive seines Schaffens.

Untertürkheim - Burghard Hüdigs Bilder strotzen nur so vor Farbigkeit. Und das ist auch genau so gewollt. Schließlich sollen die kräftigen Farben dem Betrachter gute Laune machen – und ihn dazu bringen, sich mit Kunst auseinanderzusetzen. Burghard Hüdig, der früher als Bildjournalist die baden-württembergische Landesregierung begleitete, malt mittlerweile seit fast 20 Jahren. Aus diesem Anlass zeigt der heute 83-Jährige dieses Wochenende, vom 16. bis 18. September, eine Retrospektive seines Schaffens.

Kunst aus knapp zwei Jahrzehnten

Unter dem Titel „Farben haben das Sagen“ bekommen Interessierte an diesen Tagen einen Einblick in die Kunst des Autodidakten, von dem sogar ein Werk in der Stuttgarter Staatsgalerie hängt. In Hüdigs Galerie, die der Künstler gemeinsam mit seiner Frau Karin ganz neu bestückt hat, sind Werke aus sechs Schaffensperioden zu sehen – von 1998 bis heute.

Auffallend an Burghard Hüdigs Kunstwerken, die mal figürliche, mal abstrakte Motive zeigen, ist deren enorme Farbintensität. Dafür mischt der Künstler seine ganz eigenen Farbkompositionen zusammen. Er arbeitet mit Acryl, mit Sprays oder Ölfarben. Zum Malen benutzt er seine Hände, Schwämme oder auch Tücher. Burghard Hüdigs Lieblingstechnik, die er in den vergangenen neun Jahren perfektioniert hat, ist jedoch nach wie vor die „Floating Art“. Dabei lässt Hüdig die Farben auf die Leinwand fließen, teilweise in mehreren Schichten. Durch das Kippen und Bewegen der Leinwand fließen die Farben ineinander und ergeben so ganz unterschiedliche und überraschende Motive. „Ich weiß nie, was am Ende herauskommt“, erzählt der Künstler. „Mal ist ein Vulkanausbruch zu sehen, mal eine Tiefseelandschaft mit Fischen.“ Am Ende, so Hüdig, entscheide aber ohnehin der Betrachter, was er in den Bildern sehen wolle.

Erst Bildjournalist, dann Künstler

Bilder und spannende Motive begleiten Burghard Hüdig schon fast sein ganzes Leben lang. Früher zählte er zu den führenden Bildjournalisten, fotografierte die Ministerpräsidenten Kurt-Georg Kiesinger, Hans Filbinger, Lothar Späth und Erwin Teufel auf ihren Reisen um die Welt. Als er mit 65 Jahren als Fotograf in den Ruhestand ging, startete er seine zweite Karriere: Ohne je eine Kunstakademie von innen gesehen zu haben, begann Burghard Hüdig zu malen. Seither sind mehr als 600 Bilder entstanden. In rund 20 Ausstellungen im In- und Ausland waren seine Gemälde schon zu sehen. Eins seiner Werke hat er der Staatsgalerie zur Verfügung gestellt. Andere Bilder von ihm hängen beispielsweise im Deutschen Bundestag. Seit vielen Jahren organisieren Burghard Hüdig und seine Frau Karin auch Ausstellungen in ihrem eigenen Haus – so auch dieses Wochenende. Die aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Farben haben das Sagen“ ist am heutigen Freitag von 16 bis 20 Uhr in der Gögelbachstraße 5 zu sehen. Am Samstag, 17., und Sonntag, 18. September, ist sie jeweils von 14 bis 20 Uhr geöffnet.