Einmal im Jahr werden auf dem Stuttgarter Flughafen herren- und frauenlose Koffer für einen guten Zweck versteigert. Ein Nachmittag der Überraschungen.
Stuttgart - Der Koffer mit der Nummer 46 hatte es in sich, und Julia Neumüller aus Mainhardt (Hohenlohe) konnte ihr Glück kaum fassen. 400 Euro hat sie am Sonntag bei der Kofferversteigerung auf dem Stuttgarter Flughafen investiert - und eine einwöchige Reise mit ihrem Verlobten nach Abu Dhabi am Persischen Golf gewonnen.
Die Flughafengesellschaft hatte als besonderen Anreiz der Versteigerung in jedem Reisebehältnis eine Dreingabe versteckt. In diesem Fall einen Reisegutschein. „Ich wollte unbedingt einen Koffer haben, und jetzt hatte ich mal den richtigen Riecher“, sagt die 23-jährige Heilerziehungspädagogin.
Für ein lilafarbenes Gepäckstück hatte eine Teilnehmerin 470 Euro geboten und beim ersten Durchsehen nur Wäsche und Kosmetikartikel vorgefunden. „Er hat mich angesprochen und ich habe mich auf mein Gefühl verlassen. Pech gehabt“, sagt Dejana Mirabelli.
Über eine hochwertige afrikanische Trommel freute sich ein anderer Bieter. Insgesamt kamen 50 Koffer, die keinem Reisenden mehr zuzuordnen waren, unter den Hammer von Auktionator Frank Eppli. Der Zoll hatte davor Stichproben genommen und Schmuggelware und Drogen entfernt. 1500 Bieterkarten hatte Ferdinand Eppli ausgegeben.
Der teuerste Koffer ging für 610 Euro weg. Von dem Erlös von 19 .040 Euro profitieren nun der Verein Frauen helfen Frauen und der Verein Fildertafel.