Achtung, jetzt wird’s richtig Schwäbisch. Zum Thema Wühlmäuse hat Peter Weber folgenden Text verfasst.
Stuttgart - Achtung, jetzt wird’s richtig Schwäbisch. Zum Thema Wühlmäuse hat Leser Peter Weber aus Leipzig (!) nachfolgenden Text verfasst, den wir in zwei Teilen wiedergeben:
„Mei Vadder isch em Krieg Soldat an dr Front ond drnoch au no Gfangener bei de Russa gwea ond no hott’en em Leaba währle et so gschwend ebbes omkheia kenna – bis zo sellem Dag en de sechzger Johr, wo er gseha hot, dass ebbes en seim Kloigärtle d’Obschtbaim hemacha well. Zairscht hotter denkt, dass des Werra sei kennet. Wo er aber rausbrocht hot, dass es a Wuahlmaus sei miaßt, isch er wia narret gompet ond hot debret.
I muoß do aber a bissle arg overschtändig dogschtanda sei ond han bloß gsait, dass sei Garte so a klois netts Dierle doch no verhalta kenna sott. Heidanei, do hätt i besser mei Gosch halta solle. Do hotter sein Jäscht ieber mei dubbligs Gschwätz schier nemme verheba kenna, hot mr granatamäßig da Roscht radoa ond verzählt, was fir Schada dia orichta kennet: Wenn em Wenter a paar Zweigla an de Obschtbaim verfrieret, no ko mr’ jo wieder veredla, aber sotta wiaschte Denger kennet älle Baim hemacha, weil se an älle Wurzla naget. No ganget älles ei ond no geits koine Äpfel ond Biera, et zom Essa ond au et zom Kuochabacka. Vo Moscht well er glei gar et schwätza. Älle Baim muoß mr fälla ond ko se bloß no zom Hoiza braucha. Wie er d’Wuahlmaus am End no gfanga hot, woiß i nemme, bloß dass er se mit’ra Kann voll Wasser au et hot versaifa kenna. ’s ka scho sei, dass er se mit ra vertlehnta Fall vo Nochbers kriagt hot.
Daletscht be i an Pfengschta em Ländle wandra gwea ond en seller Zeit isch do em Blättle ond sogar em Fernseha komma, dass Notzinga bei Kirchheim/Teck vo ra Wuahlmausplog hoimgsuocht worra isch. Oha, han i denkt, do hot s’es bais verwischt; no kriaget se gwieß an Haufa Gschäft. Älle Bäum uff ihre Schtraiobschtwiesa kenntet drvo he ganga, hot’s ghoißa. Do geits au koin Moscht meh, no et amol an Semsakrebsler. No hen d’Notzinger gruoblet, wie se des verhendra kennet. Koiner hot nex Gnaues gwisst, bis a äldrer Mo zom Schultess komma isch ond gfrogt hot, worom er et wieder d’Schwanzprämie wie vor fuchzg Johr ograd eifiehra dät. Dr Schultess isch no a jonger Mo gwea, hot des nadierlich et wissa kenna ond zaischt amol em Internet romgrudret. Do hotter dadsächlich glesa, dass selbigsmol oi Mark fir oi Wuahlmaus der kriagt hot, wo oina gfanga, hegmacht ond en Schwanz em Rothaus abgea hot. Des hot em Gmoedrot so guot gfalla, dass er des au glei bschlossa hot . . .“ (Fortsetzung morgen) Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Else Schnaubelt aus Wiensheim-Pinache. Sie schreibt: „Wenn man sich ärgerte oder etwas nicht klappen wollte, sagte man ,Heida Schtuagert!‘ oder ,Schtuagert no amol!‘. Worom grad Schtuagert? Dazu noch ein Gedicht aus meiner Kinderzeit: ,Heide Schtuagert Schtern, hat mi mei Muader gern, on wenn se me von weitem sieht, no wenkt se mitm Besaschtiel.‘“
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