Bundeskanzlerin Merkel zu Besuch beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Istanbul mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammengekommen.

Istanbul - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Istanbul mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammengekommen. Teilnehmer berichteten von einem freundlichen Empfang der beiden Politiker. Bei dem Treffen am Rande des ersten UN-Nothilfegipfels am Montag ging es darum, Wege aus dem Streit über den Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei zu suchen. Außerdem dürfte die Kanzlerin den Beschluss des türkischen Parlaments ansprechen, vielen Abgeordneten auf Betreiben Erdogans die Immunität gegen strafrechtliche Verfolgung abzuerkennen.

Streit gibt es besonders um die EU-Forderung, die Anti-Terror-Gesetze in der Türkei zu reformieren. Erdogan lehnt das ab. Die Reform ist eine Voraussetzung dafür, dass die EU Türken - wie im Flüchtlingspakt vereinbart - Visumfreiheit gewährt. Im Gegenzug verpflichtet sich die Türkei zur Rücknahme von Flüchtlingen aus der EU.

Merkel hatte vor dem Treffen mit Erdogan angekündigt, dort „alle wichtigen Fragen“ anzusprechen. Über die innenpolitischen Entwicklungen in der Türkei hatte sich die Kanzlerin in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ besorgt geäußert. Merkel machte aber deutlich, dass sie dennoch auf die Umsetzung des EU-Flüchtlingspaktes mit der Türkei baut.