Bildraum als Denkraum, zu sehen beim Art Alarm 2012: Großformat von Magdalena Jetelová in der Galerie Angelika Harthan. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Galerie Harthan

Am 15. und 16. September laden 21 Privatgalerien in der Landeshauptstadt zu einem umfassenden Blick auf die Gegenwartskunst.

Stuttgart - Eine Million Besucher verzeichnete die Staatsgalerie Stuttgart innerhalb von zwölf Monaten. 1985 war das, ein Jahr nach Eröffnung der international beachteten Neuen Staatsgalerie von James Stirling. Träume von einer neuen Rolle im Kunststandortwettlauf blühten – und verblühten. Stuttgart ist so leise wie konsequent von jenem nationalen Wahrnehmungsradar verschwunden, der für die Wege des Kunstpublikums, mehr noch aber der für die Weiterentwicklung von Standorten relevanten Sammler nicht ausschließlich entscheidend, aber doch mitentscheidend ist. Für neue Impulse sorgen inzwischen die Privatgalerien. Als wesentliche Gradmesser für einen Kunststandort machen sie am 15. und 16. September gemeinsame Sache – und laden zum Galerienrundgang Art Alarm.

Der Standort

Der Blick auf Stuttgart als Kunststandort muss der Metropolregion Stuttgart mit ihren 2,1 Millionen Einwohnern gelten. Angeführt von Baden-Württembergs Museumsflaggschiff Staatsgalerie Stuttgart, lockt die Landeshauptstadt zudem mit dem städtischen Kunstmuseum am Schlossplatz und dem am Schlossplatz benachbarten Württembergischen Kunstverein Stuttgart als Forum internationaler Gegenwartskunst. Als solches agiert auch das Künstlerhaus in der Reuchlinstraße. Motor des neuen Kunst-Aufbruchs in Stuttgart sind die Privatgalerien. Zahlreiche Neugründungen belegen das zunehmende Interesse am Standort – und befördern zugleich die Gegenmodelle freier, meist temporärer Ausstellungsräume. Sichtbar werden zudem verstärkt Brücken zur Kunstakademie Stuttgart und zu Fördereinrichtungen wie der Akademie Schloss Solitude und der Kunststiftung Baden-Württemberg.

Näher dran an der Kunst

Zum 13. Mal laden am 15. und 16. September 21 führende Stuttgarter Galerien zu einem zweitägigen Rundgang ein. Art Alarm ist der von der Stadt Stuttgart unterstützte Rundgang betitelt. Am Samstag, 15. September, von 11 bis 20 Uhr, und am Sonntag, 16. September, von 11 bis 18 Uhr, sind die Türen der beteiligten Galerien geöffnet. Ungeachtet einer zunehmenden Galeriendichte in Stuttgart-Mitte und Stuttgart-West sind manche Wege zur Kunst recht weit. Hilfe verspricht hier ein besonderer Service – alle Art-Alarm-Besucher können einen kostenlosen Fahrservice nutzen. Shuttlefahrzeuge, bereitgestellt von der Mercedes-Benz- Niederlassung Stuttgart, verbinden die Galerien auf hierzu eigens eingerichteten Routen. Exklusiv für die Leserinnen und Leser unserer Zeitung gibt es anlässlich des Art Alarms über eine spezielle Führung am Samstag, 15. September, hinaus noch weitere Angebote.

Drei Abende, drei Orte

Wie sieht es hinter den Kulissen der Kulturinstitutionen in der Region Stuttgart aus? Wer sind die Macher, wie wollen sie ihr Publikum begeistern? Unsere Veranstaltungsreihe „Ortstermin“ gibt den Leserinnen und Lesern unserer Zeitung besondere Einblicke. Von Montag, 10. September, an führen wir in einem „Ortstermin extra“ in vier Etappen zum Art Alarm – und mitten hinein in die Kunstproduktion, in die Kunstpolitik und in die Kunstpräsentation.

Drei Abende, drei Orte – damit stimmen wir auf den 21. Art Alarm ein. Unsere Stationen sind am 10. September die Atelierhäuser in der Reitzensteinstraße, am 11. September das Kunstmuseum Stuttgart, am 12. September die Galerien Sturm und Mueller-Roth in Stuttgart-Mitte (Christophstraße 6, Parkhaus direkt gegenüber). Wir sprechen mit Künstlerinnen und Künstlern über die Bedingungen ihrer Arbeit, mit Kulturpolitikern und Kulturvermittlern über die Möglichkeiten begleitender Förderung, und mit Galeristen über die Besonderheiten ihrer Basisarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern. Wir haben das besondere Angebot – als unsere Leserinnen und Leser haben Sie die Wahl. Melden Sie sich an – für einen Abend, für alle drei Abende oder gar für alle vier „Ortstermin extra“-Angebote im Rahmen des Art Alarms 2012.